Leserbrief

Stieglbahn - 100 Jahre Warten auf eine Entlastung der Straße


1920 ging es los für die Stieglbahn. Nach 105 Jahren und zwei Weltkriegen werden immer noch die Straße entlastend Güterwagen zu den Anschlussnehmern gebracht. Aus der Großgmainer Bahn ist eine Schleppbahn mit beschränkt öffentlichem Verkehr geworden. Der Flughafenbau 1926 war wie eine Barriere für den Weiterbau, hat aber einen wichtigen Kunden gebracht, den man - wie in Salzburg üblich - nicht zu nutzen wusste. Ein Flughafen mit Auto-, aber ohne Eisenbahnanbindung gibt zu denken, wenn man seit 100 Jahren vom Terminal ausgehend mit dem fehlenden Gleis umsteigefrei mit der Stadt Salzburg, Flachgau, Tennengau, Pongau und Pinzgau verbunden wäre. Eine touristische und für die Wirtschaft bedeutende Infrastruktur liegt brach, dafür staut es auf der Autobahn und die Landespolitik sieht ihr Heil in einem Optimierungskonzept für die Autobahn.

Mit den Haltestellen Lehen, Kleßheimer Allee, Siezenheimer Straße, Innsbrucker Bundesstraße, Flughafen, Aiglhof, Landeskrankenhaus, Schulen Lehen, Mülln-Altstadt liegt die Bahnstrecke mitten im dichten Siedlungs- und Wirtschaftsraum Salzburgs. Sie könnte REX-Züge nach Saalfelden und Linz im Bf. Flughafen alle 30 Min. bis zum Salzburger Hauptbahnhof mit Halt an allen Haltestellen und stündlich weiter verkehren, was eine enorme Aufwertung des Salzburger Flughafens und der Stadtteile Maxglan und Lehen brächte. In sechs Minuten am Hauptbahnhof ist mit keinem anderen Verkehrsmittel zu überbieten und eine Entlastung, die mittlerweile seit 100 Jahren auf sich wartet, weil die Politik über das Reden nicht hinauskommt.

Es gehört eine gehörige Portion Ignoranz dazu, eine derartige Erschließung in der Stadt an fünf Bahnsteigen und 5 km Fahrleitung so dauerhaft scheitern zu lassen und dafür die Straßen zum Leidwesen der Bevölkerung zu überlasten.

Eine Verkehrslösung ist möglich, auch wenn der Bürgermeister der Stadt Salzburg gegen die Stieglbahn ist. Die Mehrheit sollte im Gemeinderat mit den übrigen Parteien auch gegen die Stimmen der SPÖ gelingen, um eine Verkehrsentlastung für die Bewohner zu erreichen. Sehr geehrte Frau StR. Schiester, sehr geehrter Herr LH-Stv. Schnöll, 100 Jahre warten auf eine seit Jahrzehnten bekannte Lösung sollte Anlass genug sein endlich zu handeln, oder?


Mag. Georg Fuchshuber, 5020 Salzburg

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