Leserbrief

32 oder 41 Stunden arbeiten?

Es muss doch sowohl der SPÖ als auch der Industriellenvereinigung und somit der ÖVP klar sein, dass ihre Forderungen völlig unrealistisch sind und sicher nicht umgesetzt werden können. Die Forderung der SPÖ dient der Wählerstimmenmaximierung und die Forderung der Industriellenvereinigung ist Klientelpolitik. Natürlich stimmt die Aussage dass Wohlstand nur durch Leistung entsteht, aber es sei die Frage erlaubt, wohin immer mehr und mehr Wohlstand führen wird. Dass es Maßnahmen bedarf, um die ungleiche Verteilung des Wohlstandes in Österreich zu reduzieren, ist klar, das ist jedoch ein anderes Kapitel.
Ja, in vielen Branchen gibt es einen Mangel an Arbeitskräften, besser gesagt an Arbeitsleistung (= Anzahl der Beschäftigten mal Arbeitsstunden pro Woche). Um diese Arbeitsleistung zu erhöhen, möchte ich nur einen der wesentlichsten Punkt herausheben: das Pensionsproblem.
Da die Lebenserwartung erfreulicherweise steigt, wird man um die Erhöhung des Pensionsantrittsalters nicht herumkommen - es ist keine Frage ob sondern wann. Dass dies keine Partei in ihr Parteiprogramm aufnehmen will ist klar, weil der überwiegende Teil der Beschäftigten so rasch als möglich in die Pension gehen will und mit denen will es sich keine Partei verscherzen.
Aber es gibt auch noch zwei andere Gruppen:
Erstens, Menschen die gerne länger arbeiten möchten, da sie in der Arbeit einen Sinn für ihr Leben sehen und gerne arbeiten.
Zweitens, Menschen deren Pension so niedrig ist, dass ein Zuverdienst wichtig/notwendig ist, um über die Runden zu kommen.
Für diese beiden Gruppen sind unter anderem steuerliche Änderungen festzulegen, um das attraktiv zu gestalten.

Gerhard Haberl, 5020 Salzburg

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