Leserbrief

Taktik der verbrannten Erde

Generationen von Kindern aus Salzburg und Umgebung haben im Skigebiet Gaißau-Hintersee Ski fahren kennen und lieben gelernt - auch meine Kinder und die Enkelin. Es ist ein tolles Skigebiet mit Pisten in allen Schwierigkeitsgraden, schnell erreichbar aus der Stadt Salzburg, aber auch aus dem Flachgau und dem angrenzenden Oberösterreich und landschaftlich absolut reizvoll.

Für die Leute in der Region ein wertvoller Arbeitsplatz, sowohl bei der Liftgesellschaft als auch in der Gastronomie. In Zeiten wie diesen kann das doch dem neuen Besitzer der Liftgesellschaft nicht egal sein, was mit den Arbeitnehmern wird.

Ich bin mit meiner Familie immer gerne zum Skifahren in dieses Skigebiet gefahren und habe natürlich über die Jahre mitbekommen, dass es immer wieder Schwierigkeiten gegeben hat in finanzieller Hinsicht und dadurch alle paar Jahre neue Besitzer gesucht wurden. Dass dem chinesischen Besitzer Mr. Wang egal war, was aus dem Skigebiet wird, obwohl er anfangs als der "Retter" der Region gefeiert wurde, konnte man auch nicht verstehen, aber er hat wenigstens keine Bagger auffahren lassen - weil er auch keine Bagger besaß. Nach seinem ruhmlosen Abgang konnte wenigstens weiterverhandelt und ein neuer "Retter" gefunden werden, der allerdings blöderweise eine Firma für Erdbewegung besitzt und somit auch einige Bagger sein Eigen nennt. Genau die setzt er jetzt ein, um dem Skigebiet den Garaus zu machen - es gibt und gab natürlich viele Probleme, aber die sollten sich doch lösen lassen. Im Krieg nennt man diese Art von Kriegsführung, die Herr Eibl jetzt anwendet, "Taktik der verbrannten Erde" - das heißt, es wird auf dem Rückzug nichts zurückgelassen, was dem "Feind" dienlich sein könnte. Keine Waffen, kein Haus, keine Nahrung, sogar die Felder werden kurz vor der Erde noch niedergebrannt - und natürlich auch keine Lifte.

Genau diese Taktik der verbrannten Erde wendet Herr Eibl jetzt auch an, hinter mir die Sintflut.

Schade um dieses schöne und liebenswerte Skigebiet. Ich hoffe immer noch, dass es doch noch einen guten Ausgang gibt, wenn sich hoffentlich alle Beteiligten noch einmal an einen Tisch setzen, miteinander reden und gemeinsam eine praktikable und optimale Lösung für alle finden - ich hoffe es jedenfalls für alle Betroffenen, Fans und Gäste des Skigebiets Gaißau-Hintersee.

Marianne Hemetsberger, 5020 Salzburg

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