Die Vorschläge der Initiative Mehr Grips, die in der SN vom 11. Juli 2024 vorgestellt werden, finde ich ausgezeichnet und ich kann nur hoffen, dass sie von der Politik aufgegriffen werden. Wie wohl tut doch eine sachliche Auseinandersetzung mit den Problemen unserer Zeit.
Zwei Anregungen erlaube ich mir jedoch: Mir fällt auf, dass es offenbar sehr leicht fällt, jungen Menschen Pflichten aufzuerlegen. Bei neuen Vorschlägen zu allen möglichen Themen wird oft fast reflexartig von Zwang gesprochen und dass man die Menschen doch nur mit Freiwilligkeit und Anreizen für neue Ideen gewinnen könne. Ich habe in Erinnerung, dass Richard David Precht schon vor einigen Jahren zwei Sozialjahre vorgeschlagen hat, eines für junge Erwachsene und eines für Menschen beim Pensionsantritt. Ich will doch hoffen, dass die Expertinnen und Experten von Mehr Grips diese Idee nicht deswegen verworfen haben, weil sie dann selbst davon betroffen wären. (Nur zur Klarstellung: ich gehöre der Generation 60 plus an.) Ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zu einem Sozialdienst zu verpflichten, ihnen aber das Wahlrecht und damit politische Mitbestimmung in unserer Gesellschaft zu verweigern, empfinde ich als unfair. Ach ja: das wäre doch ein Anreiz - zumindest für einen Teil der Betroffenen. Abschließend möchte ich aber noch einmal betonen, dass ich den Vorschlägen der Initiative Mehr Grips viel Erfolg wünsche!