Gerhard Tischler hat in seinem Leserbrief "Zum Thema Wolfspopulation" die pragmatische Vorgangsweise in der Schweiz im Gegensatz zur "Wildwestmanier" in Österreich treffend beschrieben. Dies ist umso erstaunlicher, da die Schweiz bei vergleichbarer Bevölkerungszahl nur halb so groß wie Österreich ist, die Nutzungskonflikte im alpinen Raum also noch stärker sind. Der als "Kantönligeist" verniedlichte Föderalismus hat in der Schweiz aber weniger Blockadewirkung: Das Jagdrecht ist nicht an Grund und Boden gebunden, sondern wird vom Staat vergeben. Der Herdenschutz wird ebenfalls staatlich gefördert, Entschädigungen für Nutztierrisse werden nur bei entsprechenden Schutzmaßnahmen gewährt. Daran sollte sich die nächste Bundesregierung ein Beispiel nehmen.