Leserbrief

Unsere Neutralität ist einfach zu wertvoll

Es ist kein Geheimnis, dass unsere Außenministerin vor allem im Ausland wiederholt für die Abschaffung der immerwährenden Neutralität und für einen Nato-Beitritt Österreichs eintritt. Mit mehr oder weniger geschürter Kriegsangst, untermauert durch die Expertise eines Militärexperten, mag sich der eine oder andere Österreicher davon überzeugen lassen. Ich bin mir der schwierigen geopolitischen Lage durchaus bewusst, stelle mir dazu aber folgende einfache Frage: Welches künftige Szenario ist wahrscheinlicher, dass Österreich oder dass ein Nato-Land angegriffen werden könnte? Da Österreich etwa im Gegensatz zur Ukraine weder über vergleichbare Bodenschätze noch über Häfen verfügt, ist diese Frage für mich relativ leicht zu beantworten. Den Befürwortern eines Nato-Beitritts sollte jedenfalls bewusst sein, dass wir damit das Risiko erhöhen, österreichische Männer, Brüder, Söhne, Enkel, vielleicht auch Frauen, Schwestern und Töchter in den Krieg schicken zu müssen. "Lernen S' ein bissel Geschichte", die legendären Worte Bruno Kreiskys, sind offenbar aktueller denn je. Wenn man nämlich weiß, welch wertvolle Errungenschaft die Neutralität ist und welche Zugeständnisse - auch von Russland - damals gemacht wurden, damit Österreich keine "2. DDR" geworden ist, kommt man nicht auf eine derartige Idee.
Ing. Christoph Winter

5412 Puch bei Hallein

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