Zu "Straßen in Salzburg nicht umbenennen" (SN-Lokalteil vom 28. 6. 2021):
Lieber Herr Prof. Reith! Auch ich bin der Meinung, als Nachgeborener nicht voreilig über Menschen der Kriegsgeneration zu urteilen. Aber auch in jener Zeit ist es den Menschen freigestanden, sich mit dem System wohl oder übel zu arrangieren, um sein Auslangen zu finden, oder sich dem System aktiv anzudienen und begeisterter Nationalsozialist und Antisemit zu sein.
Zur Mozartstatue am Ursulinenplatz muss ich Ihnen so weit recht geben, dass sich über Geschmack schwer streiten lässt. Kunst hat aber tiefer gehende Aufgaben zu erfüllen, als gefällige Dekoration zu sein. Und die Figur von Markus Lüpertz entspricht, wenn man sich ein wenig mit Mozart beschäftigt hat, in ihrer Buntheit, ihrer fragmentarischen, aneckenden Gestalt und ihrer, ja, von kindlicher Formensprache inspirierten Erscheinung inkl. ihrer ironischen Seitenhiebe wesentlich mehr dem Wesen Mozarts und seines Werks als das "Feldherren-Denkmal" am Mozartplatz, das vermutlich wiederum Ihnen besser gefällt.
Kommentare