Sieht man sich die wiederkehrende Diskussion um mangelhafte Deutschkursangebote aus Sicht eines Praktikers an, so wäre Folgendes zu berücksichtigen: Herausfordernd ist, dass einzelne Kursteilnehmer (rund 20 Prozent) einerseits nicht einem ihrem Sprachniveau entsprechenden Kurs zugeteilt werden. Andererseits werden die benötigten Kurse von manchen Fördergebern schlicht nicht finanziert.
Nicht wenige der Teilnehmer haben Alphabetisierungsbedarf, gleichzeitig gibt es kaum staatlich geförderte Alphabetisierungskurse. Wenn Deutschlernende ohne entsprechende Alphabetisierung etwa an einem B1-Sprachkurs teilnehmen, leiden nicht nur die überforderten Betroffenen, sondern auch der Rest der Klasse.
Was nottäte, wären Aufbau- und Grundlagenkurse, um jene zu erreichen, die in ihrem Leben nicht eingeschult wurden, sowie eine flächendeckende Professionalisierung der Sprachstandsfeststellungen.