Leserbrief

Verbesserung des öffentlichen Verkehrs kann nicht an fehlendem Geld liegen

Die Projektgesellschaft des S-Link geht davon aus, dass für die erste Etappe vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz eine Einsparung von 40.000 Kfz-Kilometern pro Werktag erfolgt. Dies entspricht einem Auto, welches täglich einmal um die Welt fährt. Man kann es aber auch anders ausdrücken: Das entspricht weniger als 100 Kfz, die mit 35 km/h zwölf Stunden fahren. Also an Werktagen tagsüber durchschnittlich nur 100 Fahrzeuge weniger, die auf Salzburgs Straßen unterwegs sind.

Die Etappe vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz kostet 200 Millionen Euro. Der Steuerzahler gibt also zwei Millionen Euro für jedes Auto aus, welches sich tagsüber an Werktagen weniger auf Salzburgs Straßen bewegt?

Es ist wichtig, den Individualverkehr in der Stadt zu reduzieren. Und womöglich ist der S-Link eine gute Idee. Aber wäre es nicht besser, auch alternative Ideen so detailliert durchzuplanen und professionell zu präsentieren wie den S-Link? Man hat durch die Zahlen der Projektgesellschaft ja nun eine Budgetvorgabe, wie viel ein Alternativprojekt kosten darf: Wenn pro eingespartem Fahrzeug zwei Millionen Euro zur Verfügung stehen, lässt sich einiges bewerkstelligen.

Ich bin kein Gegner des S-Link. Aber könnte man nicht vorher den Obuslenkern so viel Gehalt bezahlen, dass man genügend Fahrer findet, um in der ganzen Stadt einen 10- oder 7-Minuten-Takt aufrecht zu erhalten? Was würde es kosten, den ganzen Zentralraum um die Stadt mit einem 15-Minuten-Bustakt anzubinden? Und wie hoch wäre der Preis, wenn man nach all den Jahren am Freitagmittag den R 21 und REX 21 in Richtung Friedburg und Braunau endlich um einen Waggon erweitern würde, damit sich die Menschen nicht mehr in den überfüllten Zug quetschen müssen? Das Projekt S-Link beweist: An fehlendem Geld kann es nicht liegen!


Mag. Erwin Oberascher, 5211 Friedburg

Aufgerufen am 08.10.2025 um 09:15 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/verbesserung-verkehrs-geld-148352575

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