Leserbrief

Verbrenner: Frau Edtstadler und der falsche Weg

Just einen Tag, nachdem der EU-Rechnungshof beklagt, dass die meisten herkömmlichen Autos trotz ehrgeiziger Ziele und strenger Anforderungen immer noch so viel CO₂ ausstoßen wie vor zwölf Jahren, kontert Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) mit dem Sager: "Das Aus für den Verbrenner-Motor ist definitiv der falsche Weg." Der falsche Weg? Wohin? Zu den Pariser Klimazielen, zu denen sich die Bundesregierung nachdrücklich bekennt? Oder dem österreichischen Reduktionsziel von 36 Prozent aus EU-Vorgaben? Was meint sie und die Industriellenvereinigung? Wissen sie etwas, was ein Heer von Expertinnen und Experten nicht weiß? Deren Meinung ist ganz klar: Der einzige Ausweg ist und bleibt tatsächlich die Elektro-Mobilität, die Umweltfreundlichkeit von Biokraftstoffen wird überschätzt und alternative Kraftstoffe wie E-Fuels oder Wasserstoff fehlt schon aufgrund des katastrophalen Wirkungsgrades ein "klarer und stabiler Fahrplan" zur Bewältigung der langfristigen Probleme der Branche. Klingt alles nach ehestmöglichem Ausstieg aus der Verbrenner-Ära, will man Strafzahlungen für Industrie und Staat vermeiden, aber noch viel wichtiger: die Auswirkungen des Klimawandels bremsen, Wetterextreme, Hitzewellen, Starkniederschläge, Dürren und tropische Wirbelstürme, die immer häufiger und intensiver werden. Die Verbrenner-Ära verlängern? Viel falscher kann ein Weg nicht sein, Frau Edtstadler.


Leo Fellinger, 5201 Seekirchen

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