Leserbrief

Verhinderungs-Kultur behindert heimische Infrastruktur


Vor 150 Jahren konnte die "Salzburg-Tiroler Bahn" -192 Kilometer von Salzburg nach Wörgl - in insgesamt 5 1/2 Jahren, davon 2 für die reine Bauzeit, errichtet werden.
Heute könnte sowas angesichts unserer hoch entwickelten Verhinderungs-Kultur nicht mehr passieren. Ein aktuelles Beispiel: Experten bezeichneten die Schließung des österreichischen 380-kv-Rings als "wichtigstes Infrastrukturprojekt Österreichs" und als Rückgrat der heimischen Stromversorgung im öffentlichen Interesse unabdingbar.
Von lokalen Medien massiv unterstützte Freileitungs-Gegner konnten durch selbstlosen Einsatz erreichen, dass das Salzburger Teilstück erst nach 77 Monaten Verfahren und fünf Jahren Bauzeit in Betrieb genommen werden konnte.
Dass Teile der Bevölkerung bestimmte überregional bedeutsame Infrastruktur zwar grundsätzlich befürworten und oft auch selbst nutzen wollen, aber deren Errichtung in der Nähe des eigenen Wohnorts ablehnen, weil sie lokal Nachteile empfinden, wird als Floriani-Prinzip bezeichnet.

Helmut Hintner, 5020 Salzburg

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