Erschreckend, wie eindrücklich uninformiert ein Teil der Stadtpolitik mit dem Bürgermeister an Verkehrslösungen für die Stadt und den Zentralraum Salzburg herangeht, obwohl die Einwohner-, Pendler- und Gästezahl steigt. Glaubt er, alles mit dem Bus und ohne S-Link lösen zu können?
Um zur Verkehrsberuhigung Pendlern die Einfahrt in die Stadt zu verweigern, wären ohne S-Link an acht Einfallstraßen 17-stöckige Parkhäuser mit einer Grundfläche von 300 m x 60 m erforderlich, um bis zu 52.800 Pkw abzustellen und dabei in der Stadt von und zu den Parkhäusern ca. 100 Obusse im Netz aufzustocken. Ohne Park&Ride ist auch der Regionalbus um ca. 100 Busse ohne erkennbaren Platz im Straßenraum anzupassen! Für ca. 30.000 Tagesgäste mit ca. 10.000 Pkw würde sich die Busanzahl in Stadt und Region um weitere ca. 50 Busse mit ca. 500 Fahrten erhöhen, wenn das Regionalbusnetz mit Durchmesserlinien gestaltet wird und damit die regionalen Busse für die Stadt effektiver werden. Sollten die Nächtigungsgäste der Stadt nicht mehr einfahren dürfen? Ca. 2500 Pkw mehr müssen in den umliegend zu schaffenden Parkhäusern auf die Dauer des Aufenthalts untergebracht werden. Wer kommt unter solchen Bedingungen dann noch nach Salzburg?
Die Reisebusse auf Shuttlebusse umzustellen ist schon einmal gescheitert, bringt nicht nur eine enorme Belastung der anrainenden Bevölkerung, sondern kostet der Stadt zusätzlich, weil ein funktionierender Shuttledienst von der Messe zum Hanuschplatz wahrscheinlich nicht unter dreiteiligen, 24 m langen Obussen zu haben ist, für die der Straßenraum und die Haltestellenlängen fehlen! Die erforderlichen Investitionen von ca. 1 Mill. Euro/Doppelgelenk-Obus und Betriebskosten abgeschätzt mit ca. 1,1 Mill. Euro p.a. wären sinnlos, weil die Reisebusse damit auf Kosten der Stadt für "die letzte Meile" ungenützt blieben. Nach Bgm. Auinger darf das Umsteigeterminal "Messe", mit einer Fahrtroute durch Wohngebiet, vorbei an Seniorenheimen, Schulen, Kindergärten, Krankenhaus sein, obwohl eine S-Link-Erweiterung in unbewohntem Gebiet geplant ist.
Der S-Link, großteils auf bestehenden Eisenbahnlinien aus Freilassing, Flughafen, Messe, Ostermiething, Lamprechtshausen, Steindorf, Grödig, Königssee, Hallein im S-Bahn-Netz zwischen Attnang-Puchheim, Simbach, Freilassing und Saalfelden in und durch die Stadt, ist im Vergleich zu Bussen gegenüber den verkehrspolitischen Ideen einzelner Politiker ein finanzenschonendes, aber höchst wirksames, ökologisches "Schnäppchen", das auch die Bevölkerung von dem überbordenden Kfz-Verkehr entlastet und entlang der Verkehrsachsen wieder mehr Lebensqualität bringt. Die Stadt ohne S-Link mit Citymauten für Tageseinfahrten zu bepreisen, oder nur mit Pendleraussperrungen den Verkehr zu beruhigen ist extrem wirtschaftsfeindlich, standortschwächend und scheitert wahrscheinlich an der zusätzlichen Verkehrsbelastung und den Kosten für den ÖPNV in Stadt und Region samt Parkhäusern, aber einige Politiker scheinen davon immer wieder aufs Neue zu träumen. Es ist höchst an der Zeit mit dem genehmigten und finanzierten S-Link Bau zu beginnen, weil wir die Verkehrszuwächse bis zur Fertigstellung in ca. zehn Jahren ohnehin noch in Kauf nehmen müssen.