Das Podiumsgespräch der Spitzenkandidaten/-innen für die Gemeinderatswahl im SN-Saal zeigte, dass Mobilität neben Wohnen das zentrale Problem in Salzburg darstellt. Angesprochen wurden Einzelmaßnahmen wie die Verlängerung der S-Bahn, Pendlerstromanalysen, Park-&-Ride-Flächen u. a. m. Gefehlt hat ein Gesamtplan mit Zielen wie der Verringerung des Pkw-Verkehrs in den nächsten zehn Jahren um 20 oder 30 Prozent oder der Entlastung der am stärksten vom Verkehr betroffenen Anrainer um mindestens 50 Prozent.
Die Sperre des Neutors für den Durchzugsverkehr erhöht die Attraktivität des öffentlichen Raums in der Innenstadt. Die von Verkehrslärm und Gestank Geplagten in Lehen befürchten - ob zu Recht oder Unrecht - jedoch weitere Verkehrsverlagerungen. Ihnen ist auch egal, ob die S-Bahn unter- oder oberirdisch verlängert wird. Sie wollen von den täglichen Verkehrsstaus vor ihrer Haustür befreit werden. Eine Richtungsentscheidung steht an. Die autogerechte Stadt muss der Vergangenheit angehören.
Internationale Vorbilder gibt es mittlerweile genug. Oslo, Oxford oder Paris, Helsinki, Zürich, Freiburg, nicht zuletzt Amsterdam und Kopenhagen als Mekkas der Radelnden.
Eine Stadt, die den Menschen gehört und nicht den Autos, erfordert freilich auch ein Umdenken ihrer Bewohner und Nutzer. Studien zeigen, dass dieses Umdenken bei den jungen, urbanen Milieus längst begonnen hat. Die Stadtplanung ist danach auszurichten - nicht mehr am Recht auf ein eigenes Auto in der Stadt! Die nächste Stadtregierung wird den Mut brauchen, dies uns als Bürgern auch offen zu sagen.