Leserbrief

Von Peitschen der Frauen

Zum Artikel vom 20. Juli, "Vilimsky entblößt seine Angst vor Frauen". Eine Historikerin meint, dass der Peitschen-Sager eines FPÖlers im historischen Kontext eindeutig sei. Bei differenzierter Betrachtung findet sich anderes. Ein "altes Weiblein" sagt Zarathustra, der sich die Weisheit der Frau zunutze machen will: "Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!" Durch ein Foto werden Fantasierende à la Vilimsky in die Realität geholt: Nietzsche und Paul Rée wie vor einen Karren gespannt. In dem sitzt beider "Flamme", Lou Salomé (eine der ersten Frauen, die an einer Universität studierten) - sie die Peitsche in der Hand. Nietzsche als Altphilologe und Philosoph wusste um die antike Metapher der Peitsche für Triebe, die den Verstand außer Kraft zu setzen vermögen. Ergo: Du gehst zu Frauen? Vergiss nicht, dass sie die Peitsche besitzen. Wenn dann Frauen wie das "Hexentrio" auch noch bestens ausgebildet, gebildet und an der Macht sind … für gewisse Männer scheint's nur durch Gewaltfantasien ertragbar.

Doris Gruber, 5020 Salzburg

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