Die Regierung soll sich also, so das Ansinnen der FPÖ, für die während der Corona-Pandemie gemachten Fehler entschuldigen. So sich das auf tatsächlich überzogene oder falsch gewichtete Entscheidungen bezieht (wie etwa die in den ersten Wochen durchgeführten polizeilichen Kontrollschikanen oder das in Tirol verhängte fast völlige Sportverbot im Freien), mag das hingehen. Der FPÖ scheint aber eher eine umfassende Selbstbezichtigung der Regierung für jedwede Verschlechterung der Lebensqualität in den letzten drei Jahren im Sinne eines "nostra maxima culpa" vorzuschweben. Bei vielem, wie den Schulschließungen, konnte man aber zuvor einfach nicht wissen, ob die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen oder die sozialen Folgen gravierender sein würden. Von einem Fußballtorhüter, der sich beim Elfmeter in die falsche Ecke geworfen hat, erwartet ja wohl auch niemand ernsthaft eine Entschuldigung. Wie die Regierung dem Druck ausweichen wird, bleibt abzuwarten. Wenn der Herr Bundeskanzler unter Versöhnung sein unsägliches "Schuldeingeständnis", man sei "zu expertenhörig" gewesen, meint, lässt das jedenfalls nichts Gutes erwarten.
Was korrekterweise allerdings tatsächlich angebracht wäre, ist eine aufrichtige Bitte um Entschuldigung von Seiten des Herrn Kickl und seiner Adepten, gerichtet an die Angehörigen jener an Covid-19 Verstorbenen sowie an die noch immer am Long-Covid-Syndrom Leidenden, die aufgrund deren skrupelloser politischer Agitation sich dem Maskentragen und der Impfung, auch und gerade zu einem Zeitpunkt, zu dem deren positives Nutzen-Risiko-Verhältnis schon klar war, verweigert haben. Werden diese in Regierungsverantwortung drängenden Damen und Herren soviel Anstand aufbringen?