Den Leserbrief von Frau Barbara Lea Schubert vom 10. Juni ("Es gibt Alternativen") möchte ich nicht kommentarlos stehen lassen.
Erstens möchte ich darauf hinweisen, dass es sich beim S-Link keineswegs um eine U-Bahn handelt, sondern lediglich um eine mangels Platz an der Oberfläche unterirdisch geführte Bahntrasse. Wollte man, wie Frau Schubert vorschlägt, die Stadt Salzburg autofrei machen, könnte man sie gleich zum Museum erklären. Ob sie mit immer mehr Souvenir- und Mozartkugelgeschäften noch attraktiv bleibt, bezweifle ich.
Weiters beklagt die Leserbriefschreiberin die Kosten für den S-Link, für die noch unsere Ururenkel zahlen werden. Na klar werden sie dafür zahlen müssen, weil ja kein öffentlicher Verkehr ohne Geld auskommt. Aber sie können ihn ja auch nutzen. Sie werden auch für viele andere Dinge im öffentlichen Interesse zahlen müssen, wie Ausbau und Erhaltung von Infrastruktur, Schulen, Krankenhäuser, Polizei usw., ebenso wie wir heute lebenden, arbeitenden, ins Sozialsystem und den Steuertopf einzahlenden Menschen. Das ist nichts Außergewöhnliches.
Mein Eindruck aus vielen Leserbriefen und auch Interviews ist, dass vor allem ältere Menschen Angst vor den Kosten haben. Viele derer, die sich Sorgen um die Kosten machen, zahlen nicht mehr ein ins System, sondern profitieren nun davon. Auch die höheren Kosten für die immer noch hohe Zahl an Frühpensionisten werden von der arbeitenden Bevölkerung ohne Murren getragen. Da habe ich noch nie ein Jammern gehört, wer das wohl bezahlen wird. Die Salzach mit Schnellbooten zu "bespielen" ist sicherlich kein tauglicher Vorschlag, die Aufgaben des öffentlichen Verkehrs in den Griff zu bekommen.
Beim S-Link geht es vor allem darum, viele Menschen rasch, zuverlässig und bequem voranzubringen. Nur wenn das gelingt, kann man Menschen zum Umsteigen bewegen. Der S-Link ist als eine Durchbindung gedacht und soll keineswegs den innerstädtischen öffentlichen Verkehr verdrängen, sondern mit attraktiver machen.