Leserbrief

Weniger Geld zum Verteilen

Bund und Länder beklagen, dass sie durch die Abschaffung der kalten Progression bis 2026 elf Milliarden Euro an Steuern verlieren würden. Diese Argumentation ist eine völlige Verdrehung der Realität in das genaue Gegenteil. Tatsache ist, dass der Staat derzeit Jahr für Jahr Mehreinnahmen erzielt, weil die Stufen der Einkommensteuer nicht wertgesichert sind und dadurch alle Einkommensbezieher für den gleichen Reallohn mehr Steuer zahlen als im Vorjahr, wenn sie eine neue Stufe erreichen. De facto ist das Jahr für Jahr eine stillschweigende Steuererhöhung (kalte Progression). Das macht eben für die Jahre bis 2026 offensichtlich elf Milliarden Euro aus, die den Steuerzahlern vorenthalten werden. Minister und Landeshauptleute sollten nicht darüber klagen, dass sie dadurch weniger Geld zum Verteilen haben, sondern reumütig den Bürgern endlich geben, was ihnen seit jeher zusteht.

Dr. Günther Pacher, 9800 Spittal

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