Die EU rühmt sich für ihre moralische, westliche Wertepolitik. Diese beinhaltet zum Beispiel die Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen und die Verhängung von Sanktionen. Doch wie steht es um diese Werte? Man verurteilt zu Recht den Aggressor Putin, der die Ukraine angegriffen hat, und akzeptiert zugleich den Angriff der USA auf den Irak, der auf einer Lüge basiert. Man betrachtet Aserbaidschan als loyalen, vertrauensvollen Partner, trotz des Krieges um Bergkarabach (Lithiumvorkommen lassen die Moral vergessen). Man lässt sich mit Diktaturen wie Saudi-Arabien, Katar und China ein, da die Rohstoffe wichtiger sind. Gleichzeitig werden uns die moralisch verhängten Sanktionen zum wirtschaftlichen Verhängnis. Als moralische Glanzleistung kann man auch den abrupten Abzug aus Afghanistan bewerten - die Bilder der Menschen an den Flugzeugen liegen jedem noch in Erinnerung. Sind wir stolz auf diese dubiose Doppelmoral? Die Asyl- und Migrationspolitik ist zum Scheitern verurteilt, da die Moral uns das gebietet. Müssen wirklich neben Kriegsflüchtlingen auch noch Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa? Selbst die linksgerichteten Parteien erkennen öffentlich an, dass dies ein Problem darstellt, doch unter dem Deckmantel des EU-Rechts (durch unsere Wertepolitik vieles bis gar nichts möglich) kann man zufrieden zur Tagesordnung übergehen, und die nie vorhandene "europäische Lösung" lässt auf sich warten. Genau diese unkontrollierte Zuwanderung wird in Zukunft unsere Moral und Demokratie nicht festigen. Die USA und Russland verhandeln allein (EU und Ukraine bestenfalls Beisitzer) - vielleicht gibt es Frieden, aber entspricht dieser dann auch unseren Werten? Schon jetzt gibt es aus Brüssel erste Bedenken. Zählt Frieden nicht zu unseren westlichen Werten oder ist diesmal das Weiterführen des Krieges moralisch höher zu stellen?