Leserbrief

Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft

Zum Interview mit Generalleutnant Hofbauer über die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Österreichischen Bundesheeres in den SN vom 22. Juli 2025 eine wichtige Ergänzung: Die K.-u.-k.-Armee stolperte im Sommer 1914 ohne genügend Sanitätstruppen in die kriegerischen Auseinandersetzungen des Ersten Weltkriegs. Bis Ende 1914 war eine große Anzahl von Berufssoldaten gefallen, verwundet oder berufsunfähig. Letzteres auch wegen der "überaus großen Anzahl von Offizieren mit Nervenschocks", die das Militärkommando schon im Oktober gemeldet hatte.
Deshalb ist auch ein ausreichender Wiederaufbau der Sanitätstruppe des ÖBH zusammen mit einer Verbesserung der zivil-militärischen Zusammenarbeit ein Gebot der Stunde. Dazu gehört u. a. für die Mannesausrüstung auch die Ausstattung mit "Tourniquets" mit Verbandsmaterial, das mit blutstillenden Substanzen noch besser wirken kann. Nachdem das moderne Gefechtsfeld für die kämpfende Truppe viel weniger Schutz bietet als noch vor Jahrzehnten, gehen in der Ukraine Soldaten mit möglichst fünf Abbindesystemen in den Fronteinsatz. Mit diesen können die häufigsten Verletzungen, die der Arme und Beine, selbst oder durch Kameraden erstversorgt werden. Denn nur dann haben sie bessere Chancen zu überleben. Deshalb kommt dieser Ausrüstung, deren Anwendung natürlich auch regelmäßig geübt werden muss, besondere Bedeutung zu.
Die Veröffentlichung des neuen Sanitätskonzepts wird von allen, die im In- und Ausland gedient haben, mit Spannung erwartet. Und auch beim Ausbau des Instituts für Psychotraumatologie und Stressmanagement im Amtsgebäude Steiner (vormals Conrad-Kaserne) in Innsbruck gibt es einen großen Ausbaubedarf.

Dr. med. univ. Dietmar Golth, Oberleutnantarzt a. D., 5020 Salzburg

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