Leserbrief

Wo sind die behaupteten günstigeren Alternativen zum S-Link?

Einst war die SPÖ jene Partei, die in Wien um Bundesbeteiligung für die Verlängerung der Lokalbahn bettelte. Damals ist die SPÖ eingeknickt, Verhinderer waren übrigens die exakt selben Personen wie heute. Heute bzw. aktuell haben alle Parteien den S-Link (mehrfach) beschlossen und so gibt es nun auch endlich Geld vom Bund, die Detailplanungen wurden aufgenommen, nun ist die SPÖ wieder umgefallen und stellt sich auf die Seite der Verhinderer, aber nicht, weil sie gegen den S-Link ist, sondern weil sie den zu erwartenden Erfolg den anderen Parteien nicht vergönnt ist.

Und leider lassen sich sehr viele von Angstmache und billigem Populismus mitreißen.

Die Verkehrsplanung vor allem beim ÖPNV muss sich an sehr exakte Vorgaben, Analysen und Auswertungen halten, ansonsten gibt es kein Geld vom Bund - ganz einfach. Der heutige S-Link wurde mit dem unterirdischen Lokalbahnhof begonnen, weil damals schon klar war, dass wir in 30 Jahren - also heute - ein veritables Verkehrsproblem haben. Und wie man fast täglich am Hauptbahnhof zu Stoßzeit sehen und erleben kann, kollabiert der ÖPNV am Hauptbahnhof, weil die Stadtbusse keine Kapazitäten und vor allem kein Personal mehr haben. Und das Personalproblem wird aufgrund des demografischen Wandels nicht besser. Weiters sind die Haltestellen und die Staatsbrücke mit über 90 Bussen je Stunde am Limit.

Ja, es geht auch um die Verlagerung von Kapazitäten im ÖPNV, eine Dreier-Garnitur S-Link - also ein Lokführer - kann so die Menge von rund fünf Gelenkbussen befördern, so können die frei werdenden Busse und Busfahrer innerhalb der Stadt und der angrenzenden Region Takte verbessern und weitere Gebiete erschließen.

Wie gesagt all das baut seit 1990 natürlich auf einem Gesamtkonzept auf. Und eines ist klar - an der Oberfläche kann es ohne Schienenachse zu keiner Verbesserung kommen!

Es gibt mittlerweile über 100 kg an Studien und Gutachten. Die wichtigsten sind alle im Internet zu finden, Information ist vor allem auch eine Holschuld, das sollten alle ab der Schule bzw. Fahrschule wissen.

Wer jetzt gegen den S-Link abstimmt, nur weil er mit der Politik nicht einverstanden ist, hat dieses Projekt nicht verstanden und ist sich der Tragweite in keiner Weise bewusst. Man kann nur davor warnen, wenn Salzburg jetzt die zweckgebundenen und zugesagten Gelder des Bundes verstreichen lässt, zahlen wir in Zukunft trotzdem auch genau diese Gelder zurück, nur dass Salzburg (wieder einmal) nichts davon hat. Und eine echte Verkehrslösung rückt in weite Ferne! Welche Auswirkungen das auf den Standort Salzburg hat, kann man tatsächlich kaum in Zahlen erfassen.

Mein Appell an alle Stadt Salzburger: Informiert euch, glaubt keiner Polemik und verwechselt nicht Meinung mit Fakten. Wo sind die behaupteten günstigeren Alternativen? Hätte man günstigere Alternativen nicht auch schon lange umgesetzt? Was wenn der S-Link nicht kommt?


Gregor Watzl, 5201 Seekirchen am Wallersee

Aufgerufen am 08.10.2025 um 09:17 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/wo-alternativen-s-link-148864576

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