Ab 1990 sollte für den Fernverkehr die Hauptstrecke von Salzburg über Bischofshofen, Selzthal, Bruck an der Mur nach Graz zweigleisig ausgebaut werden. In der Steiermark ist dies erfolgt, aber mangels Konsens nach 2000 trotz Trassenauswahl beim Pass Lueg, dem Bahnhofsumbau Bischofshofen, sind alle Arbeiten eingestellt und die gebauten zweigleisigen Bahnhofsausfahrten in Bischofshofen und Eben mit einem Prellbock versehen worden. Die Ersatzroute nach Salzburg wurde über die Tauernbahn, trotz Neubauerfordernis der Koralmbahn, gestaltet und ging offenbar mit Kärnten wesentlich leichter. Noch geringfügige, vorgesehene Planungen auf der Tauernbahn konnten in Salzburg umgesetzt werden, weil die zuständige Landespolitik im Gasteiner Tal quasi an der Hand geführt wurde. Die neue, zweigleisige Angerschlucht-Brücke durfte lange nur eingleisig befahren werden.
Ab 2026 führt kein internationaler Fernzug mehr über das Ennstal und wird damit im Ennspongau dauerhaft die größte Tourismusregion in den Alpen abgehängt. Wie der Eisenbahnfernverkehr um Zell am See aussehen wird, wird sich zeigen. Die erste Tunneltrasse von Salzburg nach Seekirchen wurde nach 2000 rechtzeitig vor einem möglichen Baubeginn verbaut, der zweite Anlauf soll an scheinbar seltenen "Käfern" scheitern. Der gleiche Wortführer dort ist anscheinend der, der auch den S-Link verhindern will. Der Ausbau der S 2 ist damit seit Jahrzehnten verhindert, weil zusätzliche Streckengleise zwischen Salzburg und Steindorf fehlen. Es sollte doch klar sein, dass eine ergänzende zweigleisige Tunnellösung im Flachgau besser ist, als eine viergleisige Schneise durch die Stadt Seekirchen zu schlagen.
Wegen des Dilemmas um Salzburg wurde der Eisenbahnausbau von München über Rosenheim nach Salzburg und Kufstein im Rahmen der TEN (Transeuropäischen Verkehrsnetze) offenbar über Mühldorf und Simbach verlegt und träfe potentiell erst in Linz wieder auf die TEN-Achse Paris-München-Salzburg-Linz-Wien-Budapest, was zu einem wirtschaftlich dauerhaften Schaden für die Erreichbarkeit des Bundeslandes Salzburg mit der Eisenbahn führen wird, wenn das Wirklichkeit werden muss. 80 km Bahnbau (HL-Tunnel Seekirchen, Ennspongau, Fritztal, Pass Lueg) waren nicht möglich, dafür aber die gesamte Tauernautobahn von den Knoten Salzburg bis Villach, die ohne Aussicht bei der Bahn mittlerweile die Sanierung von Brücken und Tunnels beginnen muss. Salzburg bekommt die Rechnung für das konsequente Verhindern der Eisenbahn mit einer weiteren Spur der Autobahn von München nach Salzburg, weil mangels des Bahnausbaus über Rosenheim eine größere Leistungsfähigkeit der Brenner- und der Tauernachse benötigt wird. Obwohl die Tiroler die gesamte Inntalstrecke von Kufstein bis zum Brennerbasistunnel bald viergleisig haben werden, wobei zwei Gleise davon im Tunnel verlaufen, um nicht den engen und dicht besiedelten Siedlungsraum des Inntals zusätzlich zu belasten, wird genau das gleiche Konzept zwischen Salzburg und Steindorf verhindert und es bleibt nur zu hoffen, dass Herr LR Schnöll sich nicht von notorischen "Nein-Sagern" ins Bockshorn jagen lässt und die richtigen Weichen für die Zukunft stellt. Das Ergebnis erleben wir heute jeden Tag auf den Straßen!