Die unnötigen Herbstferien sind vorbei! Schulalltag und Lernfortschritte leben von prozessartigen Abläufen und Kontinuität.
Unterrichtszeit wird seit Jahren beschnitten, Ferien und unterrichtsfreie Tage haben ein kontraproduktives Ausmaß erreicht.
Ein Schuljahr ist zu einem stückwerkartig porösen Konstrukt verkommen. Dies erschwert solides Arbeiten und Lernen für Schülerinnen und Schüler. Wer ruft nicht "Juhu", wenn es heißt: "Unterrichtsfrei!"?
Wandertage, Sport- oder Projektwoche inklusive, verbleiben insgesamt (nur) ca. 180 Schultage pro Schuljahr. An 70 Arbeitstagen gehen Kinder nicht zur Schule. Haben arbeitende Eltern und ganz besonders Alleinerzieherinnen nicht Großeltern in unmittelbarer Umgebung, so kann der Kinderbetreuungspflicht kaum mehr adäquat nachgekommen werden.
Nicht wenige Minderjährige vertreiben sich so tagelang unbeaufsichtigt per Smartphone auf zu hinterfragenden Kanälen sozialer Medien ihre ausufernde Freizeit. Zudem fehlt nach einem fordernden Arbeitstag vielen Eltern Kraft und Animo, sich mit ihren Liebsten konstruktiv zu beschäftigen.
Umso wichtiger und kostbarer wird jede einzelne Unterrichtsstunde. Nach ultralangen neun Wochen Sommerferien werden Schülerinnen und Schüler durch Implementierung der Herbstferien im 6-Wochen-Rhythmus aus ihrem Arbeitsfluss gerissen. Obendrein darf sich jede Schule ihre "School-Life-Balance" noch mit einigen verlängerten Wochenenden anreichern. Unverständlicherweise ist sogar am Namenstag des Landesheiligen noch immer unterrichtsfrei.
Jeder Schultag mehr ist ein gewonnener Tag für Eltern, Schüler und Lehrkräfte und ganz besonders für Kinder aus Migrationsfamilien, die das Erlernen der deutschen Sprache so dringend nötig haben.
Zehn Unterrichtstage mehr pro Schuljahr hieße Verkürzung der Sommerferien auf sieben Wochen. Dies wäre Schülern und Lehrern durchaus zuzumuten.
Eltern und Erziehungsberechtigte würden massiv entlastet und die Dysbalance zwischen Unterrichtstagen und schulfreien Tagen würde merklich korrigiert.