Leserbrief

Zum S-Link fehlt noch viel Aufklärung

Seit Wochen verfolge ich die Berichte, Anregungen und Lesermeinungen zum Thema öffentlicher Verkehr in Salzburg. Als gebürtiger Wiener, allerdings seit 1965 in Salzburg daheim, habe ich die Vorzüge des Wiener U-Bahn-Netzes schätzen gelernt. Ganze Wohnviertel haben dadurch eine wesentliche Verbesserung der Standortqualität erfahren. Aus der Situation in Salzburg ergibt sich für mich ein anderes Bild.

Die Befürworter des S-Links konzentrieren sich auf dieses neue Projekt. Die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur bleibt allerdings auf der Strecke. Die Überschriften im SN-Lokalteil vom 4. und 5. 12. 2023: "Lokalbahn zuerst ausbauen", "Aufholbedarf beim Tennengau-Takt", "Vertreter des Ostregionverkehrs im Salzburger Verkehrsbeirat"(?), "Neue Lokalbahnstation in Bürmoos ist fertig, aber ohne Termin für Eröffnung" und als Jubelmeldung "Die Obuslinie fährt nach langer Zeit wieder im 10-Minuten-Intervall. Andere Linien sollen folgen . . ."

Wenn Stadt und Land schon jetzt nicht in der Lage waren, gemeinsam erforderliche Grundlagen für einen erfolgreichen Bedarfslinienverkehr zu sichern, wie soll dies dann mit einer gigantischen Zusatzinvestition für Bau und Betrieb gelingen? Auch wenn die Hälfte für Projekt und Bau von Wien kommt.

Die Idee vom 7,5-Minuten-Takt mit Kapazität von je 650 Personen ergäbe 5200 Pendler je Stunde. Eine gigantische Transportleistung! Dies würde sicher die Innenstadt beleben. Die Frage wäre, wo da die Pendler ihre Autos und die Touristen ihre Autos und Busse in Umlandgemeinden parken.

Ich glaube, für die Befragung im kommenden Jahr ist noch viel Arbeit für Aufklärung und Vertrauensbildung zu leisten.

Helmut Schwinger, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 20.10.2025 um 12:16 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/zum-s-link-aufklaerung-149737762

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