Leserbrief

Zustimmung bedeutet Solidarität für zukünftige Generationen

Die Landeshauptstadt Salzburg ist Wirtschafts-, Kultur- und Bildungszentrum des Landes und darüber hinaus und soll nicht ein bloßes Museum werden. Dies bedingt ein großes Verkehrsaufkommen auch in den nächsten Jahrzehnten. Für alle einpendelnden Arbeitnehmer/-innen wird die Kommunalsteuer an die Stadt bezahlt, alle 60.000 bis 70.000 Einpendelnden konsumieren in der Stadt, Stadt und Umland sind aufeinander angewiesen.

Daher darf das Umland auch die Solidarität der Stadtbevölkerung erwarten, z. B. durch Zustimmung und Mitfinanzierung eines leistungsfähigen, raschen und attraktiven öffentlichen Verkehrs. Das ist der S-Link, wie Experten und Behörden mehrfach festgestellt haben. Natürlich kann der S-Link nur das Herz eines Gesamtverkehrssystems sein, das rundherum zu adaptieren sein wird. Aber man muss schon aufgrund der Errichtungsdauer mit dem S-Link beginnen.

Die Politik hat Großprojekte wie dieses mit einer Wirksamkeit von 100 bis 150 Jahren nach dem Vorsorgeprinzip und nicht nach tagesaktuellen oder populistischen Erwägungen zu planen und zu realisieren. Eine Eisenbahn ist nicht nur sicher und umweltfreundlich, sondern als Massenverkehrsmittel - anders als Busse - nachhaltig, wie die Geschichte beweist.

Beispiel Tauern-Bahntunnel, der jetzt nach 115 Jahren Nutzung erstmals generalsaniert wird. Andererseits weiß niemand, ob und zu welchen Bedingungen es etwa in 50 Jahren noch Pkw geben wird. Und beim Beamen oder Lufttaxis ist die Zukunft mehr als ungewiss. Es ist daher ein Akt der Verantwortung und Solidarität auch für zukünftige Generationen, dem Projekt am Sonntag zuzustimmen.


Dr. Richard Huber, 4820 Bad Ischl

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