
Die ersten Tomaten, die damals allgemein Paradeiser hießen, gab es frühestens im Mai. Billig waren sie nicht, aber wenn man damals - so um 1960 - nicht mehr länger auf den ersten Paradeiser-Genuß warten wollte, griff man einfach etwas tiefer in die Tasche, denn die begehrten Früchte gab es eben nur zu gewissen Zeiten, dann nämlich, wenn der natürliche Reifezeitpunkt bei uns gegeben war.
Geschmacklich hervorragend, in vielen verschiedenen Sorten und Größen. Heute ist das wesentlich anders. Die größenmäßig genormten Tomaten, wie man sie heute mehrheitlich nennt, gibt es auch mitten im Winter, ebenso wie frische Weintrauen aus Südafrika. Und wenn bei uns der Vorfrühling zaghaft seine Fühler ausstreckt, kriegt man auch schon den ersten Spargel - aus Peru zum Beispiel.
Das Ganze auf Kosten der Umwelt durch die enormen Transportwege und die damit verbundenen Belastungen. Die Auswirkungen sind längst bekannt, in Form von gewaltigen Unwettern, bei denen ganze Ortschaften überschwemmt und Brücken weggerissen werden wie Strohhalme. Wenn alles das ganze Jahr über in jeder Menge vorhanden sein muss, weil die Wirtschaft und die Konsumenten das so wollen, dann ist der Preis dafür bald nicht mehr bezahlbar. Deshalb: Umweltbelastungen und SChäden für die Natur so rasch wie möglich eindämmen, wenn möglich ganz vermeiden, durch vernünftige Lebensweise und Verzicht auf alles, was unserer Mutter Erde schaden könnte. Schützen wir die Natur, dann wir auch sie uns schützen!
Herbert Pigisch