Quelltext der Seite Gasthaus zum weißen Kreuz

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[[Datei:Gasthaus_Weißes_Kreuz_-_Salzburg.JPG|thumb|Das ehemalige Gasthaus "Zum weißen Kreuz"]]
Das '''Gasthaus "Zum weißen Kreuz"''' befindet sich in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] im Haus [[Bierjodlgasse]] 6, Ecke [[Herrengasse]] 8. 

== Geschichte ==
Das Eckhaus wurde [[1376]] (?) erstmals erwähnt und gehörte dem [[Salzburger Domkapitel]]. 

Ulrich Samer, ein Wechsler, hatte auf dem [[Domfriedhof]] eine Kapelle gestiftet. Dazu gibt es auch einen Eintrag im [[Urbar]]<nowiki>buch</nowiki> aus dem Jahr [[1429]]. [[1483]] wird der Bau als ''Sammerkapelle'', [[1526]] als ''Aller geglaubigen Seelenhaws'', [[1647]] als "Bapistenhaus" und [[1682]] als "Benefiziathaus" genannt.<ref>Quelle Franz Valentin Zillner</ref>  1682<ref>Dieses Datum ist aus der Quelle Josef Eder</ref> verkaufte es das Domkapitel auf Erbrecht um 1.000 [[Gulden]] rheinische Münze und zwei Dukaten an Wilhelm Christoff Kolberer, der die Bierzapfler-[[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#Gerechtsame|Gerechtsame]] besaß. [[1687]] war die Besitzerin die ''Bierzapflerin'' Margarethe Waldherrin.

[[1713]]<ref>Dieses Datum ist aus der Quelle Johann Engl, Salzburger Volksblatt 1892</ref> ging das Haus an die Familie Kolberer. Zillner schreibt, dass es in diesem Jahr ''Kolberer'sche Behaushausung'' hieß.

Matthias Grill war von [[1719]] bis [[1754]] Wirt. Er hatte vermutlich den Spitznamen "Jodl". Die alte Bierzapferei hieß schon [[1742]]<ref>Jahreszahl Quelle digitaler Stadtplan des Magistrats Salzburg</ref>, nach Zillner jedoch erst [[1775]] "Bierjodlhaus". "Jodl" kommt von "Jodok", "Georg", "Jakob" oder Stier und war vermutlich der Spitzname für den Wirt Matthias Grill. Im [[18. Jahrhundert]] übertrug sich der damalige Name des Wirtshauses auf die Gasse. 

Nach Zillner [[1800]] "Bierjodlwirt" genannt, [[1808]] als  "Bierjodlwirtshaus" des Mathias Wenzler, der es von [[1804]] bis [[1813]] besaß. Er hatte es um 2.100 Gulden gekauft.<ref>Quelle [[Wirtshäuser – eine Kulturgeschichte der Salzburger Gaststätten]], Seite 49.</ref> [[1816]] war es das "Wirtshaus zur Goldenen Schlange" und [[1858]] das "Gasthaus zum weißen Kreuz" mit Besitzer Franz Kobernauser. [[1881]] war Anton Roth der Besitzer. 

Anfang [[1927]] verkaufte eine Notburga Ehgartner das Gasthaus zum weißen Kreuz an Hedwig Gainschnigg aus [[Bad Gastein]].<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19270202&query=%22Gasthaus+zum+wei%c3%9fen+Kreuz%22&ref=anno-search&seite=6 Salzburger Volksblatt, 2. Februar 1927]</ref>, das später von ihrer Tochter Hildegard († [[19. August]] [[1984]]<ref>Salzburger Nachrichten, 21. August 1984</ref>) und ihrem Mann Eduard Schörghofer (verheiratet seit 30. April 1934<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19340430&query=%22eduard+sch%c3%b6rghofer%22&ref=anno-search&seite=7 Salzburger Chronik für Stadt und Land, 30. April 1934]</ref>) geführt wurde. Nach dem frühen Tod ihres Mannes am [[13. Juli]] [[1948]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=san&datum=19480714&query=%22Hedwig%22+%22Gainschnigg%22&ref=anno-search&seite=4 Salzburger Nachrichten, 14. Juli 1948]</ref> lernte seine Witwe ein Jahr später einen jugoslawischen Major kennen, der das Lokal in ein jugoslawisches Spezialitätenrestaurant umwandelte. Allen Unkenrufen zum Trotz etablierte sich das Lokal mit seiner einzigartigen Küche sehr schnell als eine Art "Promi-Gasthaus". [[Herbert von Karajan]], [[Josef Meinrad]], [[Jochen Rindt]] und die Politiker [[Wilfried Haslauer senior]], [[Hans Katschthaler]], [[Franz Schausberger]] und [[Josef Reschen]] waren häufig zu Gast. Der erste Fanklub von [[SV Austria Salzburg|Austria Salzburg]] wurde im "Weißen Kreuz" gegründet und [[Karl Kodat]] stimmte hier seine Mitspieler auf das nächste Match ein. Auch die [[Erzbischof|Bischöfe]] [[Georg Eder]], [[Alois Kothgasser]], [[Andreas Laun]] und [[Dompfarrer]] [[Balthasar Sieberer]] waren hier gern gesehene Stammgäste.<ref name="gnaiger">Peter Gnaiger: ''Der Konsul des Balkan''. [[Salzburger Nachrichten]], 23. Jänner 2006</ref>

Ab Ende der [[1960er]]-Jahre wurde das Lokal von [[Georg Schörghofer]] und seiner Frau Waltraud gemeinsam mit Hilde Schörghofer geführt, ab [[1992]] mit dem Untertitel "Balkanspezialitäten". Im März 1974 wurde das Lokal modernisiert, so wurden unter anderem im 1. Stock Mauern durchbrochen, um mehr Raum für die Gäste zu schaffen.<ref>Salzburger Nachrichten, 25. März 1974</ref> 

Als Georg Schörghofer im Jänner [[2006]] in Pension ging, verkaufte er das Haus an den [[Gusswerk]]-Betreiber [[Eric Walketseder]], das Lokal wurde von Peter Linshalm gepachtet, der es im Sinne Schörghofers weiterführen wollte. [[2009]] ging das Haus in den Besitz einer russischstämmigen griechischen Investorin über, die das "Weiße Kreuz" in ein Luxushotel samt Restaurant umwandeln wollte. Der Plan wurde nie umgesetzt, das Haus [[2012]] an eine belgische Milliardärin weiterverkauft, die es ausschließlich privat nutzen wollte.<ref name="gnaiger"></ref>

Heute bietet das Haus als "Townhouse Weißes Kreuz" ''anspruchsvolles Wohnen im Einklang mit der Geschichte'' und ist für Gäste buchbar<ref>[https://www.townhouse-weisses-kreuz.at/ Homepage Townhouse Weißes Kreuz]</ref>.

== Denkmalschutz ==
Das Haus ist unter der Bezeichnung 'Gasthaus "Zum weißen Kreuz"' unter [[Denkmalschutz]] gestellt.<ref>aktuelle Liste des Bundesdenkmalamtes</ref>

== Weblink ==
* [https://www.facebook.com/photo/?fbid=3535387910059981&set=gm.3490496987871470&idorvanity=1828149420772910 www.facebook.com], Ansichtskarte in Farbe mit Innenaufnahmen

== Quellen ==
* [https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=5&lat=47.79646&lon=13.04673&layers=0-661&feature=661-gisdb.24661 maps.stadt-salzburg.at], Beschreibung der Bierjodlgasse
* [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: ''"Die Herren- und Bierjodlgasse"'' [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19231210&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 10. Dezember 1923, Seite 6
* [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18920330&query=%22Bierjodlhaus%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 30. März 1892, Seite 3
* [[Franz Valentin Zillner]] in [[Geschichte der Stadt Salzburg (Buch I.)]], Seite [https://archive.org/details/geschichtederst01zill/page/311 311, Herrengasse 8]
* [https://www.gutekueche.at/weisses-kreuz-restaurant-7021 www.gutekueche.at]

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{SORTIERUNG: zum weißen Kreuz, Gasthaus}}
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Architektur]]
[[Kategorie:Denkmalschutz]]
[[Kategorie:Denkmalschutz (Stadt Salzburg)]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Unternehmen (Geschichte)]]
[[Kategorie:Tourismus]]
[[Kategorie:Tourismus (Geschichte)]]
[[Kategorie:Gastronomie]]
[[Kategorie:historische Gaststätte]]
[[Kategorie:nicht mehr existierende Betriebe]]