Leserbrief

Ablehnung des S-Link ist nicht nachvollziehbar

Ich erlaube mir, zum Leserbrief von Herrn Gerald Gießwein vom Freitag, dem 17. November, betreffend S-Link Stellung zu nehmen:

Dass Sie kein Vertrauen in die Politik haben, kann ich nach den Ereignissen der letzten Jahre nachvollziehen, wobei man dies schon differenzieren muss und nicht pauschal über alle Politiker urteilen dürfte. Ich kann auch nachvollziehen, dass Sie mit dem derzeitigen Obus-System in Salzburg, wie viele andere, nicht zufrieden sind. Doch deshalb ein derart wichtiges Projekt wie S-Link abzulehnen ist für mich nicht nachvollziehbar.

Auch Ihre pauschale Feststellung, dass es zu einer Verdoppelung der Kosten für den Bau und Betrieb kommen wird, ist unqualifiziert. Gerade dieses Projekt, über das seit rund 40 Jahren recherchiert, geplant und diskutiert wird, zähle ich nicht zu den Projekten, deren Kostenschätzung so falsch ist.

Die Aussage, dass die Stadt Salzburg zu klein wäre für ein derartiges Transportmittel und genug Transportmittel anderer Art zur Verfügung stünden, um den öffentlichen Verkehr in Salzburg umweltfreundlich und attraktiv zu gestalten, ist ebenfalls unqualifiziert. Ich würde Sie einladen, einmal darüber zu diskutieren, wie viele Obusse oder Autobusse (eine Straßenbahn hat übrigens keine erwähnenswert höhere Kapazität als ein Obus) über die Staatsbrücke fahren müssten, um einen umweltfreundlichen und attraktiven Verkehr zu gestalten.

S-Link ist ein sinnvolles und zukunftsorientiertes Verkehrssystem. Es beinhaltet nicht nur die Tunnelstrecke durch die Stadt, die Weiterführung über die Alpenstraße, die Anbindung der Gemeinden auf der linken Salzachseite bis Hallein, sondern auch
die Anbindung an die ÖBB-Strecken, die Messebahn, die man auch nach Wals weiterführen kann, die Stieglbahn mit Anbindung zum Flughafen und die Weiterführung nach Berchtesgaden und zum Königssee.

Der Beginn ist die Strecke zum Mirabellplatz.

Ich wünsche uns allen, dass die Bürgerbefragung zum S-Link positiv ausgeht, da sich sonst an der Situation des öffentlichen Verkehrs in Salzburg für die nächsten zehn bis 20 Jahre, also für die zukünftigen Generationen, nichts Entscheidendes ändern wird.

Wolfgang Mauracher, 5111 Bürmoos

Aufgerufen am 08.10.2025 um 09:11 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/ablehnung-s-link-148852588

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