Laut Aussage des Generalmajors Bruno Hofbauer gibt es beim Bundesheer einen Nachholbedarf in allen Bereichen: 16,6 Milliarden Euro werden bis 2032 für Flugabwehr, Abfangjäger, Hubschrauber, Drohnen, Panzer, Mannesausrüstung und so weiter investiert.
Die letzten zwanzig Jahre waren einer massiven Abrüstung des österreichischen Bundesheeres gewidmet. Kasernen verkauft, Kampfverbände aufgelöst, schwere Waffen spottbillig ins Ausland abgestoßen oder eingelagert, die Eurofighter entwaffnet und zu überschallschnellen Sportflugzeugen militärisch kastriert.
Verteidigungsminister Norbert Darabos begründete die Reduktion von Waffensystemen mit dem Ende des Kalten Krieges. Eine umfassende Bedrohungsanalyse habe ergeben, dass eine autonome herkömmliche Territorialverteidigung aufgrund der geänderten Sicherheitslage nicht mehr notwendig sei. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zeigt jedoch ein anderes Bedrohungsbild.
Der Verteidigungsexperte Franz-Stefan Gady hat zutreffend die Abwesenheit der bodengebundenen Flugabwehr erkannt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. "Ohne ausreichenden Schutz gegen Luftangriffe würde das Bundesheer und die Bevölkerung im Ernstfall schwere Verluste erleiden. Jede Panzerbeschaffung, jeder Kauf neuen Geräts für die militärische Landesverteidigung ohne Beschaffung von moderner Flugabwehr, dient im Grunde genommen nur der Aufrechterhaltung der Illusion, dass sich Österreich (allein) konventionell verteidigen könne".