Gedenken, zurückdenken, erinnern - die grausame Fratze des nationalsozialistischen Regimes nicht dem Vergessen überlassen. Die letzten Zeitzeugen werden bald Geschichte sein, und mit ihnen verschwinden die sichtbaren und hörbaren Geschundenen, die das Grauen am eigenen Leib erleben mussten. Vor 30 Jahren besuchten wir mit Freunden das KZ Auschwitz, jenes Vernichtungslager, das das größte Gefangenenlager der Nationalsozialisten gewesen ist. Zeit seines Bestehens zwischen 1940 und 1945 wurden schätzungsweise rund 1,3 Millionen Menschen in den Lagerkomplex Auschwitz deportiert. Von ihnen wurden etwa 1,1 Millionen dort ermordet. Auschwitz steht heute weltweit als Symbol und Synonym für die nationalsozialistischen Gewaltverbrechen, insbesondere den massenhaften und systematischen Mord an Jüdinnen und Juden. Dieser Besuch, die Schauräume mit Tausenden von Kinderkoffern, Schuhen und Kleidungsstücken bis hin zu grauenhaften Bildern der misshandelten Kreaturen durch Dr. Mengele und seine Schergen machten fassungslos. Der Gottesdienst in der Todeszelle von Pater Maximilian Kolbe, jenem Franziskaner, der für einen Familienvater sein Leben ließ, machte die Betroffenheit über das Gesehene körperlich spürbar. Am Wochenende wurde, wie alljährlich, die Befreiungsfeier in Mauthausen/Gusen abgehalten, mit dem Höhepunkt: 80 Jahre Kriegsende am Sonntag im ehemaligen KZ Mauthausen. Schülerinnen und Schüler aus ganz Europa nahmen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern teil. Durch diese Teilhabe trugen diese Jugendlichen die Botschaft "Niemals wieder - niemals vergessen" hinaus.