Leserbrief

Ein Denkanstoß

Inspiriert von den turbulenten Zeiten stelle ich hier einfach mal eine Idee in den Raum, die möglicherweise durch das Ändern einer lang praktizierten Vorgangsweise so manche Hürde ausschalten könnte. Ich meine den Wahlmodus. Jedes politische Problem hat bekanntermaßen verschiedene Lösungsansätze, zahlreiche in einem Mehrparteiensystem. Was wäre, würden auf Seite eins des Wahlzettels die von den Parteien vertretenen Richtungen, die Lösungsansätze aufscheinen? In kurzen Formulierungen, von politischen Kräften im Vorfeld ausreichend in gewohnter Weise erläutert? Der Wähler träfe die Entscheidung, in welche Richtung die Zukunft führt. Ganz im Sinne demokratischer Spielregeln, die den verzweifelten Versuch, verschiedene Ansichten auf eine Linie zu bringen, gar nicht erst aufkommen lassen. Und alle Parteien, unabhängig von Stimmenanteil oder anderen Kriterien, wären angehalten, den Willen der Menschen umzusetzen, unter Einbringung eigener Ideen und dem Abwägen von Für und Wider, was sich zweifellos für den Bürger nicht immer klar erschließen lässt. Das "Was" wäre kein Thema mehr, nur noch das "Wie", Aufgabe kreativer Politik, also Tagesgeschäft politischer Akteure. Seite zwei des Stimmzettels gehörte in dieser Variante den Politikern - wie immer. Nun, ich bin kein politischer Mensch, ganz und gar nicht. Und es mag schon sein, dass es Gründe gibt, die so eine Möglichkeit grundsätzlich ausschließen. Aber mit Blick auf Gegenwärtiges scheint mir, dass der Denkanstoß so schlecht auch wieder nicht sein kann. Gäbe es da nicht diese klitzekleine Kleinigkeit - die vom Schritt auf die Seite zwei!

Christa Matscheko, 4810 Gmunden

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