Wer kann sich erinnern an die schneearmen Winter in Europa Ende der 80er Jahre? Die Skiindustrie und die Sporthändler hatten ihre "Läger" übervoll. Die technische Beschneiung war noch eine "Kunst" und ich als Präsident der Ausrüster habe gemeinsam mit den Kollegen überlegt, wie wir den Winter wieder in die Köpfe der Leute bringen könnten. Mit Bildern, die Lust auf Produkte und Winterurlaub machen. Eine Gletscherserie war die Idee. Sölden hat das "Rennen" gemacht und wir von der Industrie dachten (damals!!!), dass die Flagshipstores Scheck und Schuster in München früher unsere Produkte in den Auslagen präsentieren. Das war ein Wunschtraum, aber mit schönen Bildern einer verschneiten Gletscherwelt haben einige Touristiker frühere Buchungen bekommen?! Schnee von gestern!
Ist es heute noch sinnvoll? Dass die Bilder von Sölden kritisch kommentiert werden, ist anzunehmen. Was haben die Industrie und der Tourismus davon, dass zum Saisonstart wieder Umweltaktivisten protestieren und potenzielle Noch-nicht-Skifahrer verunsichern? Win-win ist das nicht. Früher war das "Kriterium des ersten Schnees" in Val d'Isere der Startschuss in die Europäische Weltcupsaison. In Amerika haben die Teams im November auf "Kunstschnee" trainiert, weil in Europa punkto "saubere technische Beschneiung" erst vor 30 Jahren investiert wurde. Machen die Verantwortlichen die Rechnung ohne Wirt? Ohne die Gäste, die Lust bekommen sollen, wieder Skifahren zu gehen? Die Industrie hat dazu gelernt! Man wird ja gescheiter werden dürfen?! Ski heil!