In den Medien wurde auf einige aufsehenerregende Diebstähle in Museen bereits hingewiesen. Auf einen Sonderfall soll hier hingewiesen werden: Stéphane Breitwieser musste sich nach der Scheidung seiner Eltern und dem Auszug des wohlhabenden Vaters im Alter von 19 Jahren mit bescheidenerem Umfeld zufriedengeben. Sein Interesse an Kunst führte zu häufigen Besuchen von Museen, wo er die mangelhaften Sicherungen feststellte - keine Kameras, keine ständig anwesenden Aufsichtspersonen, zum Teil unverschlossene Vitrinen. Zusammen mit seiner Freundin, die die Sicherung übernahm, begann er eine Serie von Kunstdiebstählen, die sich im Umfang der Werte und der geografischen Entfernungen immer mehr ausdehnte. Zwischen 1995 und 2003 stahl er über 200 Kunstwerke im Gesamtwert von über einer Milliarde Euro. Seine Reisen quer durch Europa, beruflich als Kellner, führten ihn durch die Schweiz, Frankreich, Belgien, Deutschland und die Niederlande und Belgien, wo er überall seine Spuren als Kunstdieb hinterließ. Bemerkenswert war bei ihm, dass er nicht aus Geldgier, sondern aus Sammlerleidenschaft handelte. Er sammelte alle Objekte, darunter Gemälde von namhaften Malern, aber auch wertvolle Gegenstände, inklusive einer Marienstatue, die immerhin 70 kg wog. Aufbewahrt wurde alles in einem Raum der Wohnung, die seine Mutter bewohnte. Er wurde auch mehrmals ertappt und auch verurteilt. Als letztendlich seine Mutter von dem Aufbewahrungsort erfahren hatte, zertrümmerte sie aus Wut und Enttäuschung zahlreiche Objekte, warf andere zum Fenster hinaus oder versenkte sie in einem Kanal. Verurteilt wurden schließlich auch seine Freundin und seine Mutter, denen man Mitwissertum vorwarf. 2006 schrieb er seine Memoiren, was aber nicht bedeutet hat, dass er endgültig mit den Diebstählen aufgehört hat. Er hat nie ein Stück verkauft.