Leserbrief

Mehr ist möglich!

Sehr geehrter Herr Dr. Leitl, in Ihrem Leserbrief "Sprung in die eigene Zukunft" (SN vom 11. November 2024) haben Sie sehr treffend wichtige Grundsätze beschrieben, wie Europa trotz der gegenwärtigen Weltpolitik in eine bessere Zukunft gelangen könnte. Dazu meine Gedanken: Europa könnte trotz gewisser ökonomischer Schwächen, wie beispielsweise im Rohstoffsektor, weit mehr als bisher die Weltpolitik zum Besseren beeinflussen, würden wir unsere sogenannten europäischen Werte und Talente nicht immer wieder aufgrund einer gewissen Trägheit vergraben oder verschütten, sondern zukünftig offensiver und produktiver verwirklichen. Eigentlich sollte man doch meinen, dass das Ideal des Allgemeinwohls das höchste Ideal des sogenannten europäischen Humanismus und auch des christlichen Erbes sein müsste. Aber wenn ich beispielsweise nur die politischen Aktivitäten in der europäisch-afrikanischen Entwicklungszusammenarbeit betrachte, so sehe ich hier kein großes europäisches oder humanistisches Engagement. Man könnte hier weit mehr tun, sowohl im eigenen nationalen Interesse als auch im Interesse der Entwicklungsländer. Die Volksrepublik China wird zwar immer wieder kritisiert wegen ihrer Aktivitäten in Afrika, aber es wäre besser, würden die europäischen Kritiker versuchen, eine bessere Entwicklungszusammenarbeit zu verwirklichen, anstatt sich bei Verhandlungen mit afrikanischen Staaten fast nur symptomatisch auf das Migrationsthema zu beschränken. Durch diese ängstliche, unproduktive, fantasielose und allzu nationalistische und einseitige Politik werden wir schon vor 2050 eine nicht mehr zu bewältigende Völkerwanderung in Gang setzen. Wogegen wir aber durch eine fantasievollere und im Übrigen auch ökologischere Entwicklungszusammenarbeit eine gewiss bessere Zukunft für Europa schaffen könnten.

Dr. Rupert Biedrawa, 5161 Elixhausen

Aufgerufen am 10.09.2025 um 09:31 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/mehr-168342523

Schlagzeilen