Leserbrief

Realistische Zahlen sind beim S-Link leicht nachvollziehbar

Unter "Streitfragen um den S-Link" werden in einem Leserbrief Zahlen genannt, die mit den Fakten wenig zu tun haben und ergänzt mit Vorurteilen, die so nicht stimmen. Da helfen einige Fakten, die leicht jeder selbst im Internet nachkontrollieren kann. Dort sind die offiziellen Fahrpläne zu finden, nach denen heute gefahren wird und die sind relevant. 26 Minuten braucht der Lokalbahnzug von Oberndorf-Bahnhof bis zum Salzburger Lokalbahnhof vor dem Hauptbahnhof. Das ist Faktum!
Will man dort auf die Obuslinie 3 umsteigen, ist ein durchschnittlicher Zeitbedarf für den Fußweg von knapp fünf Minuten einzurechnen. Der Obus Linie 3 fährt direkt, ohne Umsteigen, in 20 Minuten bis zur Haltestelle Herrnau. Es gibt keinen anderen "direkteren Weg"!

Die Salzburger Lokalbahn wird zum S-Link und der Zug wird, im konkreten Fall, von Oberndorf-Bahnhof bis Herrnau ohne Umsteigenotwendigkeit im Salzburger Lokalbahnhof durchfahren. In der Annahme, dass noch weit bis 2050 mit den bestehenden Lokalbahn-Triebwagen weiter gefahren werden muss, sollen hier nur die bestehenden Fahrpläne verglichen werden. Die Lokalbahn-Züge, die zukünftigen S-Link-Züge, fahren in 26 Minuten bis Salzburg LB und nach rund 20 Sekunden (übliche Zeit Haltestellenaufenthalt) weiter in acht Minuten bis nach Herrnau. Im Gegensatz zum Obus kann beim S-Link die Gesamtfahrzeit unkompliziert, weil auf eigenem Fahrweg, eingehalten werden. Bei einer Zeitersparnis von 17 Minuten sind zwei bis drei Minuten Fußweg auch nicht mehr das Problem. Eine Viertelstunde in der Früh länger schlafen können, weil das die Fahrzeit einspart, ist ein gewichtiges Argument für einen Autofahrer, auf den S-Link umzusteigen, und das werden viele sein; da können viele todsichere Wetten gestartet werden.

Jedes grundlegende Verkehrsprojekt kostet, weil Jahrzehnte nichts getan wurde, "Milliarden", konkret der S-Link mit Tunnel zur Friedensstraße rund 2,1 Milliarden. Dafür gibt es immerhin die Steuergelder und im konkreten Fall aus den Mittelfristigen Investitionsprogrammen des Bundes, der die Hälfte der Kosten übernimmt. Da diese MIP-Programme alle fünf Jahre neu aufgelegt werden, wird es, wenn es so weit ist, auch Bundesmittel für eine "Neue Ischlerbahn" über Thalgau, Mondsee und u. a. über St. Gilgen geben. Wichtig ist, dass die "Neue Ischlerbahn" und die "Neue Königsseebahn" mit dem S-Link verknüpft werden. Alle bestehenden knapp 800 Kilometer Bahnstrecken in der Metropolregion Salzburg mit Oberösterreich und Bayern werden in Zukunft mit dem S-Link verknüpft und davon profitieren über zwei Millionen Einwohner in der grenzüberschreitenden Metropolregion im Umkreis von 70 Kilometern um die Welterbestadt Salzburg!


Richard Fuchs, Obmann Verein "Die Rote Elektrische"

Aufgerufen am 08.10.2025 um 09:15 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/realistische-zahlen-s-link-148141378

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