Leserbrief

Salzburg braucht ein Gesamtkonzept

Im Archiv der SN vom 18. 1. 2023 ist zu lesen: Barbara Unterkofler, zuständig für den Verkehr in der Stadt, möchte den öffentlichen Verkehr umstrukturieren: "Das bisher sternförmig konzipierte Liniennetz, bei dem fast alle Routen über den Bahnhof und die Altstadt geführt werden, [sei] aufzulösen und stattdessen eine sogenannte ,bedarfsorientierte Netzstruktur' zu schaffen. Also dass Linien auch als Ring- oder Tangentiallinie geführt werden." Tatsache ist, dass viele Pendler, die mit Zug und Bus am Bahnhof ankommen, dann per Obus oder S-Bahn in die Salzburger Stadtteile zur Arbeitsstelle oder zur Schule kommen wollen. Daher fahren sinnvollerweise viele Obusse "sternförmig" vom Bahnhof weg.

Nun soll also der S-Link die Aufgabe der Verkehrsentlastung übernehmen. Wie denn? Wenn er (vorläufig) nur bis zum Mirabellplatz geführt wird, bleibt die Frage, ob dann vom Mirabellplatz "sternförmig" ausgefahren werden muss - denn schließlich will man auch nach Aigen, Liefering, Itzling oder Parsch. Muss dann erst wieder auf dem Mirabellplatz umgestiegen und daher genug Raum für die von dort abfahrenden Busse geschaffen werden, damit eine "bedarfsorientierte Netzstruktur" angeboten wird? Müssen dann auch dort Geschäfte weichen und Bäume gefällt werden?

Also trägt der S-Link nicht wirklich zur Verkehrsentlastung in der Stadt bei, wie auch Klaus Klingler im Leserbrief vom 8. 8. 2023 treffend bemerkt. Der Bevölkerung gehört endlich ein Gesamtkonzept für den Verkehr in Salzburg vorgelegt. Oder gibt es schon eines, das nur geheim gehalten wird?


Christiane Egger, 5020 Salzburg

Aufgerufen am 09.10.2025 um 05:07 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/salzburg-braucht-ein-gesamtkonzept-143735872

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