Ein gemeinsames Rechtsgutachten nutzte die AK Tirol konsequent, um gegen überzogene und intransparente Strompreiserhöhungen vorzugehen. Jetzt zahlt der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG all seinen Kunden unkompliziert Geld zurück. Vier Gerichtsklagen und ein Urteil, einige heftige Landtagssitzungen inklusive Sonderlandtag und letztlich auch der explizite Wunsch des Tiroler Landeshauptmannes brachten den geplagten Stromkunden dieses erfreuliche Ergebnis, plus konkret angekündigt weitere Preissenkungen und eine Abkehr des Landesenergieversorgers vom Prinzip Gewinnmaximierung.
In Salzburg führten Gespräche zwischen Salzburg AG und AK hauptsächlich zur Entlastung für jene Kunden mit Stromjahresverbrauch über 2900 KWh, gestaffelt und gedeckelt. Aber damit gehen 70% der Salzburg AG Kunden mit Jahresverbrauch unter 2900 KWh praktisch leer aus. Auch sie haben ungerechtfertigt zu hohe Strompreise bezahlt. Quasi als Trost kann man gegen einjährige Bindung optional 21 Freistromtage bei der Salzburg AG beantragen. Freistromtage, die 2022 treuen Salzburg AG Kunden gestrichen wurden, während gleichzeitig andere Kunden 100 (!) Freistromtage als Unterstützung bekamen.
Sonst passiert fast nix. Was die hohen Strompreise der Salzburg AG betrifft, ist es sehr, sehr still im Lande. Denen in den jeweiligen Sesseln Sitzenden ist das Thema scheinbar nicht besonders wichtig. Aber auch die Stromkosten sind Teil des wahlwichtigen Themas Wohnen und teures Wohnen trifft letztlich alle Salzburger. Aktuell kostet die KWh brutto bei der Salzburg AG 23,88 Cent (neues Tarifmodell), bei der Tiroler TIWAG 15,24 Cent (mit 1. Juli dann 14,16 Cent). Wer glaubt, mit einem Stromjahresverbrauch unter 2900 KWh nicht von den jeweils gültigen Tarifen betroffen zu sein ("Strompreisbremse"), irrt.