Wenn ich christliche Werte und Haltungen, Maximen und Lebensweisen nicht ganz falsch verstanden habe, ist die Schließung der katholischen Privatschule ein Anschlag auf alles, wofür diese Religion - nimmt man ihren Gründer halbwegs ernst - steht. Mit der Businessstrategie, Vorrang für Luxuswohnungen vor der Vermittlung einer sehr achtbaren globalen transzendenten Philosophie des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und der Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen in einer Schule mit wunderbarer Qualität begibt man sich in Abgründe, die erstaunen und auch schaudern lassen.
Wer hat da an die Tore der Klosterpforte geklopft und um Einlass gebeten? Liebe Brüder in Admont, schenkt euer Kloster den Armen, mietet Euch in einer der großen Glastürme des Hyperkapitalismus ein, geht an die Börse, aber nennt euch nicht christlich und betreibt bitte keine Klöster.
Herr Erzbischof, sehr geehrte Äbte des bewundernswerten Benediktinerordens: Bedauern genügt nicht. Christlich sein ist auch mal Klartext sprechen und Mut zeigen, Standhaftigkeit, ja Ungehorsam und Widerstand. Man könnte Ihren Ordensbrüdern in der schönen Steiermark und ihren profitgierigen Subunternehmen auch entgegenhalten, was der verstorbene Papa Francesco so treffend umschrieben hat: Das Geld ist der Kot des Teufels. Und Herr Bürgermeister, Sie hätten über den Schatten springen können und den Bestand dieser Musterschule sichern können, als Vorbild für das staatliche Schulsystem, dem es nicht gelingt, diese Qualität halbwegs in die Realität umzusetzen. Oder passt es ideologisch nicht, eine katholische Privatschule zu retten? Obwohl doch viele Ihrer Genossen/-innen ihre Kinder gerne dort hinschicken? Und vielleicht hätte man mit Baurecht und Raumordnungsrecht diesen Irrsinn verhindern können?
Ich bin dankbar, dass drei meiner Enkelinnen diese Schule besuchen durften. Ich bin sehr traurig, dass es für viele andere jetzt aus ist. Admont GesmbH locuta, causa finita.
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