Benutzer:Gastrosophie

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Gastrosophie[1] dient aktuell zur Bezeichnung einer zukunftsethischen Bewegung für Genuss und gute Esskultur. Unter dem Motto "Good food for all" beschäftigen sich Befürworter der Gastrosophie mit ganzheitlichen Fragestellungen und Konzepten für die globale und lokale Ernährungswende.

In jüngster Zeit ist zu beobachten, dass der Begriff Gastrosophie in unterschiedlichen Kontexten auftaucht und je nachdem auch sehr unterschiedlich verwendet wird. Unabhängig von dieser allgemeinen Bedeutungsvielfalt scheint die Programmatik der Gastrosophie von dem gesellschaftlichen Anliegen bestimmt – analog zur Energiewende und parallel zu den UN-Zielen einer nachhaltigen Entwicklung – eine umfassende Transformation der globalen Ernährungsverhältnisse zu fordern. Der Grundgedanke ist, dass die Art und Weise, wie zurzeit weltweit Nahrung produziert, vermarktet und konsumiert wird, als eine der folgenreichsten Hauptursachen der zivilisatorischen Krise erkannt werden muss. Gleichzeitig existieren Alternativen und Gegenbewegungen in der Zivilgesellschaft, der Politik, der Wirtschaft sowie im Bildungsbereich, der Medizin, der Gastronomie, des Tourismus oder im Bereich von Kunst, Kultur und Wissenschaft, die bereits die transformativen Kräfte eines für alle besseren Essens wahrnehmen. Die international tätige Nichtregierungsorganisation Slow Food wäre als ein Beispiel der zivilgesellschaftlichen Akteure zu nennen.

Als deutschsprachiger Gastrosoph wurde Karl Friedrich von Rumohr bekannt, nach dem auch der Karl-Friedrich-von-Rumohr-Ring, die höchste Auszeichnung der Gastronomischen Akademie Deutschlands, benannt ist. In der Gegenwart gehört in Deutschland insbesondere Harald Lemke oder Thomas Mohrs und Ernährungsethiker wie Hans Werner Ingensiep, Franz-Theo Gottwald, Konrad Ott zu den namhaften Vertretern und Vordenkern des gastrosophischen Denkens. In Kooperation mit der Universität Salzburg und dem dortigen Zentrum für Gastrosophie (angesiedelt am Institut für Geschichtswissenschaft) bietet das Studienzentrum Saalfelden seit 2009 der ersten universitären Master-Lehrgang zu "Gastrosophischen Wissenschaften" an. Seit 2015 ist außerdem das Internationale Forum Gastrosophie (IFG) als außeruniversitärer Thinktank aktiv. Neben Forschung, Beratung und Bildung veranstaltet das Forum mit dem eigens entwickelten Veranstaltungsformat Gastrosophicum regelmäßig philosophisch-kulinarische Symposien zu wechselnden Thematiken. Der Direktor des Internationalen Forums Gastrosophie ist der Philosoph Harald Lemke, der seit Jahren in diversen ethischen, politischen, ästhetischen und kulturphilosophischen Schriften von der Notwendigkeit einer "globalen Ernährungswende" spricht.

Links: Gastrosophie (Diskussion) 21:04, 17. Jun. 2018 (UTC)