Jana McKinnon

Jana Naomi McKinnon (* 1999 in Korneuburg, Niederösterreich) spielt in dem u. a. in der Stadt Salzburg und Oberndorf bei Salzburg gedrehten Film "Beautiful Girl" die Charly.
Lebenslauf
Ihre Mutter ist Österreicherin, ihr Vater Australier und daher wuchs sie in Australien und Wien auf. Sie besucht die Oberstufe im BORG1 mit musisch-kreativem Schwerpunkt (Fotografie, Film und Animation).
Erste Schauspielerfahrung mit ca. vier Jahren durch eine Freundin der Mutter für einen Kurzfilm.
Filmografie
- 2016: Die Engelmacherin, Kurzfilm (Sandra Wollner)
- 2015: Beautiful Girl
- 2015: AUF REISEN, Kinofilm (Michael Kreihsl)
- 2015: Jeder der fällt, hat Flügel, Kurzfilm (Peter Brunner)
- 2013: MEIN BLINDES HERZ, Kinofilm (Peter Brunner)
- 2009: Marie, Kurzfilm (Bernadette Weigel)
- 2008: REVANCHE, Kinofilm (Götz Spielmann)
- 2006: Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin, Kurzfilm (Libertad Hackl)
Jana McKinnon – "Charly" in "Beautiful Girl"
Wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Das Ganze hat angefangen, als ich vier war. Eine Freundin von meiner Mutter hat an der Filmakademie studiert und ein kleines Mädchen für eine Regieübung gebraucht. Anscheinend hat es mir damals sehr viel Spaß gemacht, ich kann mich natürlich nicht mehr daran erinnern. Und so ging das dann weiter. Leute haben mich dann in diesem Film gesehen und wollten mich für ihre Filme.
Ist das der Beginn einer Schauspielkarriere?
Ich weiß eigentlich nicht, ob ich das hauptberuflich machen will, weil ich nicht finanziell abhängig davon sein möchte. Ich möchte nur Projekte machen, die ich wirklich interessant finde. Daher mache ich jetzt mal die Schule fertig. Und ich möchte viel reisen, interessante Leute kennenlernen, die mir was beibringen können und mit denen ich Spaß haben kann. Schauspielen macht mir viel Spaß, aber es ist jetzt nicht so, dass es ein großes Ziel von mir ist, berühmt zu sein oder so. Ich glaube, das wäre nichts für mich, immer im Mittelpunkt zu stehen. Das war auch bei den Dreharbeiten sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bin es nicht gewöhnt, dass mir Leute den Regenschirm halten oder mir immer Essen bringen. Ich hab mich auch ein bisschen gewehrt dagegen, am Anfang. Irgendwann hab ich kapiert, dass es wichtig ist, damit ich wirklich entspannen kann und dann hab ich es zugelassen.
Gibt es Ähnlichkeiten zwischen dir und deiner Figur Charly?
Es ist mir leicht gefallen, Charlotte zu spielen, weil wir sind uns schon sehr ähnlich sind. Diese Eigensinnigkeit und das Anders sein. Sie zieht sich auch sehr individuell an und den Musikgeschmack haben wir gemeinsam. Sie ist kreativ. Im Film kommt ein Buch vor, in dem sie Collagen macht, die habe wirklich ich gemacht. Aber es war fast wichtiger in der Erarbeitung der Figur, die Unterschiede zu finden als die Gemeinsamkeiten. Als ich das rausgefunden habe, war es eigentlich recht einfach für mich, sie leben zu lassen. Sie ist ein bisschen rationaler als ich, nicht ganz so gefühlsgesteuert. Und sie sagt immer nur etwas, wenn es gerade angebracht ist und redet nicht so viel. Davon kann ich noch was lernen. (lacht)
Wie war die Zusammenarbeit mit den Burschen?
Wie Charly freunde auch ich mich eigentlich viel schneller mit Burschen an als mit Mädchen. Es hat viel Spaß gemacht mit ihnen, wir haben uns alle sehr gut verstanden. Wir haben uns immer gegenseitig motiviert, wenn wir erschöpft waren. Die beiden haben eine sehr gute Energie. Im Film ist ja Sulzer der Draufgänger und der Carlo der Ruhige. In echt ist es schon ähnlich, aber nicht so stark ausgeprägt. Sie haben eigentlich beide ein bisschen Carlo und Sulzer in sich. Wir sind auch alle Freunde geworden. Was auch klar ist, wenn man sechs Wochen jeden Tag miteinander verbringt.
Wie war die Zusammenarbeit mit Dominik?
Er ist ein sehr beruhigender Mensch. Er kann einen aber auch den Arsch treten, wenn man mal herumspinnt (lacht). Dominik[1] ist immer sehr ehrlich zu mir gewesen, was mir sehr wichtig ist. Er hat nicht einfach die Takes wiederholt, bis sie irgendwann passen, sondern mir immer konstruktive Kritik gegeben. Das ist ja wichtig, damit ich auch was lernen kann. Er hat mich sogar die Takes anschauen lassen, was mir sehr geholfen hat, damit ich sehen konnte, was ich verändern muss.
Wir haben uns alle schon vor der Dreh öfter getroffen, Dominik, Jakob (Fischer, Anm.) und Susi (Stach, Anm.), die Schauspielcoaches. Wir haben Hintergrundgeschichten für die Figuren gebastelt. Jakob war vor allem am Set sehr wichtig. Weil er sich immer gekümmert hat, uns motiviert hat.
Wie waren die Dreharbeiten?
Es war schon sehr anstrengend, vom Energielevel her. Weil ich wirklich von früh bis spät dort war, manchmal die ganze Nacht und die nächste Nacht wieder. Es war sehr hilfreich, dass es so ein junges und nettes Team war. Es haben mich alle sehr unterstützt und waren für mich da. Von den verschiedensten Departments, auch von der Maske, von der Garderobe. Die habe ich wirklich liebgewonnen. Es ist fast ein bisschen traurig, wenn es dann endet. Besonders lustig war es in Salzburg, da haben wir uns schon so gut gekannt und auch das ganze Wochenende was zusammen unternommen. Wir waren sogar bowlen zusammen.
Was waren die schwierigsten Szenen für dich?
Die schwierigste Szene war sicher die mit dem Fußball. Der war ja nicht wirklich da, sondern wurde nachher, wie sagt man, hinein ge-photoshopped? Ich musste so tun als würde mich wirklich der Ball treffen und mich mit einer glaubwürdigen Bewegung mich auf den Boden fallen lassen. Und das alles im richtigen Timing.
Die Sexszene mit Marlon war dafür überhaupt nicht schwierig. Wir haben uns zu dem Zeitpunkt schon sehr gut gekannt und das einfach zusammen durchgezogen. Danach haben wir uns umarmt und gesagt, das haben wir gut gemacht.
Hast du es als Druck empfunden, dass dieser ganze Film, der viel Geld kostet, von dir abhängt?
Das war schon ein bisschen beängstigend. Vor allem die letzten zwei Wochen vor dem Dreh bin ich ein bisschen ausgeflippt. Aber es hat geholfen, als ich gesehen habe, dass da 50 Leute am Set sind. Jeder hat seinen Anteil an diesem Film. Wir müssen also zusammenhalten. Da ist es besser geworden mit dem Gefühl. Es war sehr schon sehr anstrengend, aber ich habe gelernt, mir Pausen zu geben. Es gab Momente, in denen ich mit meiner Energie voll am Ende war. Aber dann sind immer Dominik und Jakob zu mir gekommen haben mich getröstet und mir noch eine halbe Stunde Pause gegeben. Und dann hat es doch immer irgendwie sehr gut funktioniert.
Quelle
Einzelnachweis
- ↑ Dominik Hartl, Regisseur