Mia hand eam inna woan
Mia hand eam inna woan ist die Einleitung zum Buch Henndorfer Mundartwörterbuch.
Mia hand eam inna woan
Es ist faszinierend, wie sich Mundart stimmig auszudrücken vermag. Mundart zu schreiben war das Problem für uns, denn Mundart ist an sich keine "Schreibsprache".
Wir bemühten uns, alle mundartlichen Laute möglichst nach dem Klangbild mit dem Buchstaben des Alphabets aus der Schriftsprache darzustellen. Den dumpfen, den o angenäherten a-Laut haben wir mit Å, å geschrieben (z. B. Åmpa = Eimer, berigå = abwärts oder åwoaken = einweichen). Buchstaben in Klammern (z. B. n, b) werden nicht gesprochen. Sie dienen dem besseren Verständnis des betreffenden Wortes.
Teilweise gibt es mehrere Mundartausdrücke für einen Begriff (z. B. Verkühlung = Strauga, Strauka; Sucht oder Truhe = Trucha, Truhi), umgekehrt auch mehrere Begriffe für einen Mundartausdruck (z. B. Dråhl = Spielzeug-Kreisel und komische Frau).
Ebenso hat manches Wort - je nachdem, wie man es ausspricht - eine andere Bedeutung z. B. dasig = müde, verzweifelt ... und dåsig = von hier.
Viele Mundartwörter kann man nicht direkt in die Schriftsprache übertragen (z. B. d'staubig Kost = Mehlspeise; Bilimaus, oder Holzbiling = Siebenschläfer; Fedafuchsa = Anwalt).
Oft ist es günstig, zuerst das Wort in Schriftsprache zu lesen, um den Sinn zu verstehen, dann erst das Wort im Dialekt.
Die Autoren der Texte erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit und Vollständigkeit.