In den letzten Tagen geisterte wieder die Beteiligung der Väter an der (Klein-)Kindererziehung durch die Medien. Dass hier noch Aufholbedarf da ist, überrascht wohl niemanden. Dass willigen Vätern aber durchaus auch (finanzielle) Steine in den Weg gelegt werden, zeigt im Speziellen folgender Sachverhalt:
Nimmt der Vater im Zuge des Papamonats den Familienzeitbonus in Anspruch, so werden ihm diese ca. 700 Euro wieder abgezogen, falls er später noch in Karenz gehen sollte. Klingt nach Schildbürgerstreich, ist auch definitiv einer. Denn warum wird dem Vater dann nicht wenigstens dieser Monat auf die Karenzzeit angerechnet, wenn schon das Geld abgezogen wird (Väter müssen eine gewisse Mindestzeit in Karenz gehen, um Anspruch auf das Karenzgeld zu haben).
Im Jahr 2017 nutzten etwa 5000 Väter den Papamonat, was dem Staat 350.000 Euro gekostet hat. Eine durchaus überschaubare Summe, selbst wenn sich diese jetzt durch den Rechtsanspruch auf Väterfrühkarenz beispielsweise verdoppeln sollte. Gerade dieser erste gemeinsame Monat ist meiner Erfahrung nach wertvoll für die gesamte Familie und sicher eine Zeit, die man so nie wieder erleben kann.
Schade, dass diese so sinnvolle Möglichkeit durch eine nicht wirklich nachvollziehbare finanzielle Kleinkariertheit abgewertet wird.