Liebe Frau Gruber, leider schreiben Sie nicht, wie Sie zu ihrer Einschätzung gelangen und ob Sie als Stadt-Salzburgerin bei der Veranstaltung in Adnet anwesend waren oder nur die Zusammenfassungen aus der Presse kennen (Leserbrief, 29.03.2022)
Sie stellen sich vor, dass zwei Familien (welche eigentlich?) einige hundert "leichtgläubige" Adneter beeinflussen können. Ihnen erscheint abwegig, dass es auch andere Dorfbewohner als die direkten Anwohner stören könnte, dass weitere 800 Mitarbeiter und unzählige LKWs täglich durch Adnet mit dem PKW anreisen. Oder dass eine Fabrik auf den Adnetfeldern gebaut werden soll, die chemische Gefahrenstoffe einsetzt und Feinstaub aus Pulverbeschichtungsanlagen freisetzt - und das in Nachbarschaft zu Flächen, auf denen Heu gemäht wird, zu Wohngebieten sowie Volks- und Mittelschule. Dass ein Gebäude, so hoch wie ein 7-stöckiges Hochhaus und so groß wie 650 Einfamilienhäuser, in einer kleinen Landgemeinde jemand stören könnte, ist wohl Ihrer Meinung nach auch schwer vorstellbar.
Wie kommt es dann, dass im letzten Jahr um die 300 Briefe besorgter Adneter den Bürgermeister erreicht haben, dass über 100 Menschen zum erwähnten Lichtermeer da waren, dass kritische Leserbriefe aus dem ganzen Bundesland in der Presse erscheinen?
Ich hoffe, am Ende sind nicht Sie einem leider gängigen Manipulationsversuch aufgesessen: Seit Beginn der öffentlichen Auseinandersetzung wird nämlich versucht, es so darzustellen, als ob nur ein paar egoistische Anrainer Bedenken äußern. In Wahrheit aber äußern sich Anwohner aller Ortsteile, junge, alte, geborene Adneter und zugezogene, Bauern und auch Mittelständler und Schlotterer-Mitarbeiter kritisch gegenüber dem überdimensionierten Bauprojekt, der Wahl des Standorts und der Art und Weise, wie dieser politisch durchgesetzt werden soll.
Woher ich das weiß? Ich war auf der Infoveranstaltungen zum Schlotterer-Projekt und wohne tatsächlich in Adnet - ich habe drei kleine Kinder und möchte, dass sie in einem lebenswerten Adnet aufwachsen können. Die Bodenversiegelung eines so kostbaren Flecken Erde ist wirklich nicht zeitgemäß und hat nichts mit nachhaltiger Wirtschaftspolitik zu tun.