Leserbrief

Schritte gegen die Altersarmut

Dem Leserbrief von Herrn Sepp Schnöll in den "Salzburger Nachrichten" vom 22. Dezember, in dem er eine Lanze für die finanzielle Anerkennung der Kinderbetreuungsarbeit von Müttern bricht, kann ich voll und ganz zustimmen.

Ergänzend möchte ich darauf verweisen, dass seit dem 1. 1. 2005 Kindererziehungszeiten bis zur Vollendung des vierten Lebensjahres bei der Pensionsberechnung berücksichtigt werden. Die dafür geltende Bemessungsgrundlage betrug für das Jahr 2022 pro Monat 2.027,75 Euro. Auf Basis dieses Betrages zahlt der Staat aus dem Familienlastenausgleichsfonds für jenen Elternteil, der das Kinderbetreuungsgeld bezieht - in der Regel sind das die Mütter - den Pensionsbeitrag in die jeweilige Pensionskasse ein. Selbst, wenn diese Personen während dieser Zeit auch noch erwerbstätig sind, wird dieser Beitrag bis zur Überschreitung der ASVG-Höchstbemessungsgrundlage, diese betrug im Jahr 2022 pro Monat 5.670 Euro, bei der Pensionsbemessung angerechnet. Weil aber in Österreich für die Industriellenvereinigung, den Sozialpartnern und fast allen politischen Parteien die ehebaldigste Rückkehr der Mütter an den Arbeitsplatz oberste Priorität genießt und nur die familienexterne Kleinkinderbetreuung in Krabbelgruppen, Horten etc. mit rund 1.000 Euro je Monat aus Steuermitteln unterstützt wird, wird diese beachtliche familienpolitische Leistung tunlichst verschwiegen. Natürlich ist es wünschenswert diese Leistung der öffentlichen Hand über das vollendete vierte Lebensjahr hinaus zu verlängern. Ein erster, nicht unwesentlicher Schritt zur Vermeidung der, in diesem Zusammenhang von den Gegnern der familieninternen Kleinkindbetreuung oft beschworenen, Altersarmut, ist sie auf jeden Fall.


Josef Guggenberger, 5165 Berndorf

Aufgerufen am 24.10.2025 um 08:26 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/schritte-gegen-die-altersarmut-132125128

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