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Das bringt das neue Jahr

Jahrzehnte wurde darüber diskutiert, nun ist es so weit: Vorbei ist es mit der kalten Progression, die Familienleistungen steigen nun jährlich. Auch die Gehälter legen zu.

Prosit 2023.
Prosit 2023.

Die meisten Neuerungen, die 2023 in Kraft treten, haben das Ziel, die Teuerung zu mildern.

Steuern

Mit 1. Jänner ist die kalte Progression Geschichte. Ab dann werden die progressiven Steuertarife um die Inflationsrate erhöht. Konkret passiert das über eine Zwei-Drittel-Regelung. Sie besagt, dass die Grenzwerte der Tarifstufen im jeweils kommenden Jahr automatisch um zwei Drittel der Teuerung steigen, die sich zwischen dem Juli des vergangenen und dem Juni des laufenden Jahres ergeben hat - das waren im gegenständlichen Fall 5,2 Prozent. Mithin werden die Grenzbeträge der Tarifstufen jedenfalls um 3,47 Prozent hinaufgesetzt. Das restliche Drittel wird so von oben nach unten umverteilt, dass die Grenzwerte der zwei untersten Tarifstufen um 6,3 Prozent und die Absetzbeträge um 5,2 Prozent steigen können. Reduziert wird 2023 die dritte Steuerstufe: Mit Jahresbeginn sinkt sie von 42 auf 41, zur Jahresmitte dann auf 40 Prozent. - Für Unternehmen sinkt die Körperschaftsteuer von 25 auf 24 Prozent.

Familien

Beginnend mit 2023 werden die Familienleistungen nun jährlich um die Inflation angepasst. Im kommenden Jahr gibt es um 5,8 Prozent mehr, weil der Berechnungszeitraum etwas anders als bei der Valorisierung der Steuerstufen-Grenzwerte ist. Um 5,8 Prozent steigen Familienbeihilfe, Geschwisterstaffel, Kinderbetreuungsgeld, Familienzeitbonus sowie Schulstartgeld. Erhöht werden ferner die Budgets für Schulbücher, Freifahrten und Familienberatungsstellen. Die jüngst angekündigte Ausweitung des Eltern-Kind-Passes ist noch in Arbeit.

Einkommen

Die Rekordinflation hat auch zu rekordverdächtigen Gehaltsabschlüssen geführt. Weniger als sieben Prozent plus gibt es in keiner der großen Branchen. Im Handel sind es mindestens sieben Prozent bzw. mindestens 145 Euro brutto monatlich mehr. Das Plus bei der Bahn macht im Schnitt 8,9 Prozent aus, die unteren Gehälter steigen um bis zu zwölf Prozent. Im öffentlichen Dienst bewegt sich das Gehaltsplus zwischen 7,15 und 9,41 Prozent, in der Sozialwirtschaft sind es 8 bis 10,2 Prozent, bei den Metallern im Schnitt 7,44 Prozent. - Die Pensionen steigen um 5,8 bis 10,2 Prozent. Bewerkstelligt wird Letztgenanntes durch Direktzahlungen im März.

Energie

Bei Benzin und Diesel führt die steigende CO2-Bepreisung dazu, dass der Liter um 0,7 bzw. 0,8 Cent teurer werden müsste. Was Strom und Gas betrifft, haben mehrere große Anbieter markante Preiserhöhungen auch für Bestandskunden angekündigt. Ausgeglichen wird das teilweise durch die Strompreisbremse. Der Staat stützt den Energiepreis mit bis zu 30 Cent pro Kilowattstunde - und zwar bis zu einem Jahresverbrauch von 2900 kWh. Das sollte die Preissteigerungen im Schnitt um 500 Euro (pro Haushalt und Jahr) niedriger ausfallen lassen.

Pflege

Für pflegende Angehörige kommt ein Bonus (allerdings erst ab Jahresmitte, Anm.), für in der Pflege Beschäftigte eine sechste Urlaubswoche ab dem 43. Geburtstag, ferner eine Aufwertung der Nachtarbeit. Außerdem bringt das beginnende Jahr mit den Pflegeschulen eine neue Schulform.