Brigitte Whitehead
Brigitte Whitehead (* 15. Juli in der Stadt Salzburg) ist Lehrerin.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Als Kind träumte sie von der weiten Welt. Ihre Freizeit verbrachte sie in der Bibliothek im Schloss Mirabell, ihre Abenteuer erlebte sie in der Welt der Bücher. Heute blickt Brigitte Whitehead auf ein bewegtes Leben zurück.
Nach ihrer Ausbildung an der HBLA Annahof zog sie mit 18 der Liebe wegen nach England. "Ich wollte studieren", erzählt die quirlige Salzburgerin. Ihr damaliger Mann redete ihr diese Pläne aber aus. "Ich habe schwierige und niedere Arbeiten ausgeführt, und das als Ausländerin mit exzellenten Englischkenntnissen."
Drei Jahre später trennte sie sich von ihrem Mann und lernte den Wissenschafter Paul Whitehead und damit den Partner fürs Leben kennen: "Heuer feiern wir die Silberhochzeit." Whitehead begann Geschichte zu studieren. Da ihr Mann viel unterwegs ist, passte sie ihre Karriere an die seine an, zog mit ihm nach Barcelona oder Edinburgh. In Oxford studierte Whitehead Deutsch, Französisch und Spanisch auf Lehramt. Damit kamen auch bessere Jobs: Sie übersetzte Reiseführer, arbeitete im Rennsport für Benetton oder stellte sich als Dolmetscherin zehn Jahre in die Dienste der Polizei. Zudem haben europäische Biertrinker Whitehead zu verdanken, dass das mexikanische Bier "Corona" nach Europa kam.
Vor etwa zehn Jahren verschlug es die gebürtige Salzburgerin dann an die "Bloxham School", wo sie ihre wahre Berufung fand. "Das ist eine private Eliteschule. Die Studiengebühren betragen samt Internat 25.000 Pfund pro Jahr." Zu ihren Schülern zählten auch Prinzen und Grafen – "BMW-Kinder", wie Whitehead sie nennt.
In der Schule herrsche ein hohes Niveau. Die 420 Schülerinnen und Schüler seien diszipliniert und höflich. Widerrede gebe es nicht. "Das System ist besser als in Österreich." Die Lehrer seien auch eine Art von Elternersatz. Den Schülern stehen 55 Freizeitmöglichkeiten zur Auswahl: Vom Schachclub bis zum Schießtraining ist alles dabei. Whitehead selbst ist Leutnant der britischen Armee. Sie unterrichtet die Schülerinnen daher in Militärtraining. Sie lehrt sie, mit dem Gewehr umzugehen, im Winter im Schlafsack draußen zu übernachten oder zu exerzieren.
Für Whitehead selbst ist mit dem Lernen noch lang nicht Schluss. Derzeit studiert sie Spanisch als Vollstudium: "Ich lerne immer weiter. Nichtstun gibt es bei mir nicht."
Quelle
- Salzburger Nachrichten (Eva Hammerer)