Palestine Center for Conflict Resolution and Reconciliation

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Palestine Center for Conflict Resolution and Reconciliation (CCRR), das Zentrum für Konfliktlösung und Versöhnung, ist eine palästinensische Nichtregierungsorganisation (NGO), die 1999 gegründet wurde. Das CCRR war Empfänger (Destinatär) aller am Salzburger Weltfriedenstag 2007 durch das Friedensnetzwerk Salzburg (heute Friedensbüro) gesammelten Spenden.

Ziel der Organisation

CCRR hat es sich zum Ziel gemacht, einen alternativen Zugang zur Konflikttransformation abseits der traditionellen palästinensischen Konfliktbearbeitung zu vermitteln. Als Basis dienen die Werte von Frieden, Versöhnung, Vergebung, Respekt und Hoffnung. Die Gründungsversammlung beabsichtigte eine unabhängige Institution zu schaffen, die die Aufgabe wahrnehmen kann, alle Ebenen der palästinensischen Gesellschaft zu erreichen. CCRR wurde bei der Palästinensischen Nationalautorität (PNA) im September 2000 als NGO registriert. Seit diesem Gründungsdatum hat sich CCRR u. a. aufgrund seiner strikten politischen Neutralität den Ruf einer professionellen Trainingsinstitution für wichtige Multiplikatoren in der palästinensischen Gesellschaft erworben.

CCRR engagiert sich für Frieden und Gerechtigkeit sowohl in der palästinensischen Gesellschaft als auch zwischen den Völkern der Region. Aus dem Bewusstsein für die Bedeutung von Versöhnung als langfristiges Ziel setzt sich CCRR dafür ein, die Kultur der Gewalt in eine Kultur der Gewaltfreiheit zu verwandeln.

Seit mehreren Jahren arbeitet CCRR mit der palästinensischen Zivilgesellschaft. Das Team von CCRR veranstaltet(e) Workshops zum Thema "gewaltlose Konfliktbearbeitung an Schulen in der West Bank", arbeitet(e) mit muslimischen Sheikhs zum Thema "Islam und Frieden", organisiert(e) simulierte Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern und unterhält eine aktive Jugendgruppe. CCRR hat hervorragende Kontakte zu vielen Gemeinden in der ganzen West Bank, dem Westjordanland in Israel, was den Zugang zur Zielgruppe immens erleichtert.

CCRR führt seine Projekte in der ganzen West Bank durch. Der Trainerpool der Organisation umfasste 2007 etwa 30 Personen in allen Bezirken. Die Auswahl der Themen basiert auf den Erfahrungen der bisher durchgeführten Projekte. Es gab immer wieder Anfragen von Frauen, die Interesse an speziell für Frauen konzipierten Workshops zeigten.

Friedenserziehung an palästinensischen Schulen

Peace Education ist das älteste und weitreichendste Programm des CCRR. Das Programm konzentriert sich auf junge PalästinenserInnen sowie die Zukunft der palästinensischen Gesellschaft und befasst sich intensiv mit den Beziehungen aller Beteiligten im Bildungssystem. Alle Teilnehmer - Schüler, Studenten, Lehrer und Schuldirektoren − erhalten Kenntnisse und Methoden, die zur Bewältigung von Differenzen, Meinungsverschiedenheiten und Konflikten notwendig sind. Die Projekte arbeiten darauf hin, Jugendliche mit den Werten von Gewaltfreiheit, Menschenrechten und Demokratie vertraut zu machen und ihnen Werkzeuge in die Hand zu geben, die sie befähigen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Das Programm will die am Bildungssystem Beteiligten und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen ermächtigen, potenzielle Konflikte im privaten wie auch im öffentlichen Umfeld auf demokratische und friedliche Weise zu regeln. Im Schuljahr 2006/2007 fand Peace Education an 30 Schulen im ganzen Westjordanland statt.

Die Zielgruppe besteht hauptsächlich aus Schülern im Alter von 15 bis 16 Jahren aus unterschiedlichen Schulen (öffentliche, Privat- und UNWRA-Schulen) und ihren Lehrern. Indirekte Nutznießer des Projektes sind die Familien der teilnehmenden Schüler, deren soziales Umfeld und damit die Zivilgesellschaft allgemein.

Da die Jugend in Palästina rund 50 % der Gesamtbevölkerung ausmachte (Stand 2007), stellt ‚Peace Education’ zugleich eine Notwendigkeit und eine Chance für die Jugend dar. Die Projekte des CCRR fördern das Bildungssystem, das in den letzten Jahren extremen Situationen und vielfachen Problemen ausgesetzt war (Stand 2007), verursacht durch die bestehende Besatzung und Konfliktatmosphäre der Region. Fortschritt, Innovation und Weiterentwicklung des Bildungssektor sind ernsthaft beeinträchtigt. Aufgrund dessen sind die oft hochmotivierten Schüler negativ beeinflusst in ihrem Verhalten und ihrer Leistung im Schulbereich. Gleichzeitig wachsen palästinensische Jugendliche üblicherweise in einem Umfeld auf, das kaum Zukunftsperspektiven bietet und von Hoffnungslosigkeit geprägt ist.

CCRR bildet daher Schüler und Lehrkräfte in Kommunikation und Konflikttransformation aus. Der Lehrkörper wird ermutigt, Dialoge innerhalb der Klasse zu initiieren, um Ideen und Meinungen der Schüler zu fördern und eine kooperative Atmosphäre zu kreieren. Diese neuen Ansätze von Kommunikation und Konfliktbewältigung helfen, neue, friedvolle Beziehungen zwischen allen Teilnehmern zu etablieren. Die Programme werden von der EU, dem Österreichischen Entwicklungsdienst und War Child Niederlande unterstützt.

Salzburgbezug

Dieser Artikel wurde von Claus Meyer, dem Initiator des SALZBURGWIKIs nach einem Gespräch mit dem Autor dieses Artikels trotz fehlendem starken Bezug zu Salzburg stehengelassen (siehe Diskussion).

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Mögliche Quellen