Rauriser Schnabelperchten

Die Rauriser Schnabelperchten gehen am Vorabend des Dreikönigstages in Rauris um.
Beschreibung
Im Bundesland Salzburg suchen Schnabelperchten am Vorabend des Dreikönigstages die Häuser in Rauris auf. Die Perchten mit ihren langen Schnäbeln waren ursprünglich weibliche Gestalten, werden jedoch von Burschen dargestellt. Sie kündigten mit lautstarken, vogelähnlichen Rufen Qua-Qua, Bi-Bi oder ähnlichen Rufen, das Kommen der Schnabelperchten an. Mit dabei hat ein Schnabelpercht eine Schere, einen Besen und einen Buckelkorb, angezogen ist er mit aus Stroh geflochtenen Schuhen, einem geflickten Kittel und eben mit einem langen Schnabel. Meist sind es junge Burschen, die zu viert oder zu fünft alte geflickte Weiberkittel und an den Füßen sogenannte "Dotschn" anhaben. "Dotschn" sind aus Stroh geflochtene, hohe Patschen.
War die Stube in einem (Bauern)Haus nicht sauber, drohten die Schnabelperchten den Bewohnern, ihnen die Bäuche aufzuschneiden und den vorgefundenen Unrat dorthin zu stopfen. Es ging aber dann mit einem Schnaps und Geld doch vernünftig zu Ende.
Am Kopf tragen sie einen beweglichen Schnabel, der mit langen Holzstäben und altem Bauernleinen kunstvoll gebunden ist. Außerdem sind sie mit einer großen Holzschere, Nadel und Zwirn, Schaufel, Besen und mit einem Buckelkorb, aus dem Kinderfüße ragen, ausgestattet.
Die Schnabelperchten suchen in den Wohnstuben nach Schmutz und Staub. Sollten sie welchen finden, würden sie der verantwortlichen Person den Bauch aufschneiden und den ganzen Kehricht hineinschütten.
Nachdem sie von den Hausleuten fürsorglich bewirtet worden sind, verlassen sie zufrieden das Haus und suchen ein anderes Gehöft auf.