Wer sich über Jahre oder Jahrzehnte ein Zuhause eingerichtet hat plant nicht, ausgerechnet im Alter noch einmal umzuziehen. Aber die Pflege und Betreuung alter und hochbetagter Menschen steht im Spannungsfeld zwischen zwei Herausforderungen: der demografischen Entwicklung und der sich ändernden Familienstruktur einerseits und den begrenzten finanziellen Mitteln der Privatpersonen bzw. der angespannten finanziellen Situation der öffentlichen Hand andererseits.
Unsere Gesellschaft gerät in Gefahr, Menschen mit Pflegebedarf primär als "Kostenfaktor" zu sehen. Die Bedürfnisse der zu pflegenden geraten in den Hintergrund, weil Rahmenbedingungen für Pflege immer öfter nur unter Kostengesichtspunkten geschaffen werden. Durch die Aufhebung des Pflegeregresses kommen auch viele zusätzliche Kosten auf die Gemeinden zu. Der Andrang in die Heime wird sicher stärker werden. Um diesen Andrang etwas zu entschärfen, sollte man darüber nachdenken, welche Alternativen es gäbe, diesen etwas zu bremsen. Eines der grundsätzlichen Probleme von älteren Menschen, "das Stiegen steigen", wird bei Neubauten schon jetzt durch den Einbau eines Personenlifts entschärft. In vielen alten Gebäuden sind jedoch Aufzüge nur sehr selten vorhanden. Um diese Gebäude für Menschen mit einer altersbedingten Behinderung zugänglich zu machen, könnte auch, vorausgesetzt einer technischen Machbarkeit, nachträglich ein Aufzug installiert werden. Auch Mütter mit Kinderwagen, Behinderte oder Verunfallte würden einen Aufzug gerne annehmen. Die Liftbauer bieten hier schon viele Möglichkeiten an.
Die Kosten für den nachträglichen Einbau eines Personenliftes könnten zwischen Wohnbauträgern, Gemeinden und den Mietern geteilt werden. Die Vorteile für den Vermieter: Die Wertigkeit der Wohnungen würden steigen. Die Vorteile für die Kommunen: Die Nachfrage nach Heimplätzen würde sinken. Die Menschen selber könnten länger in den eigenen vier Wänden bleiben und den Lebensabend "Zuhause" genießen. Vielleicht ein kleiner Mosaikstein bei der Bewältigung eines zunehmenden Problems unserer Gesellschaft.