Leserbrief

Wo bleibt die Verantwortung der Impfgegner?

Mit großer Verwunderung habe ich am 21. 8. in den SN den Leserbrief "Ausschluss von Nicht-Geimpften" gelesen.
Es ist in zivilisierten Ländern ein Konsens, dass das Recht an der eigenen Freiheit
dort endet, wo die körperliche und seelische Unversehrtheit von anderen
bedroht wird.
Diese Einschränkung gilt überall im täglichen Leben, wie z.B. dass man nicht
mit dem Auto fahren darf, wenn man eine gewisse Menge Alkohol getrunken hat.
Eben weil man dann nicht nur sich selbst, sondern vor allem andere gefährdet.
Sieht der Verfasser des Leserbriefes dies auch als Diskriminierung?
Obwohl 90 Prozent der täglich gemeldeten Covid-19 Patienten in den Spitälern ungeimpft sind und man die möglichen Langzeitfolgen kennt, ist es offensichtlich nicht möglich eine bestimmte Gruppe mit Fakten und Statistiken zu überzeugen, um endlich den benötigten Prozentsatz von Geimpften zu erreichen.
Aber wie kommt der Teil der Bevölkerung, der sich impfen lässt, um sich und seine
Mitmenschen zu schützen dazu, die unangenehmen und oft die Existenz bedrohenden Folgen weiterer eventuell notwendiger Lockdowns oder ähnlicher harter Maßnahmen ertragen zu müssen? Wo bleibt dann die Verantwortung der Impfgegner? Vielleicht sollten alle Tests, die nicht aus medizinischen und die Schulen betreffenden Gründen notwendig sind, in Zukunft kostenpflichtig sein. Zahlen zu müssen, ist wahrscheinlich ein wirksameres Argument als Statistiken.
Natürlich ist das für die Politiker eine "heiße Kartoffel", da sie ja auch von den Verweigerern wieder gewählt werden wollen. Aber ein neuer Lockdown wegen aus dem Ruder laufender Infektionszahlen wird noch weniger populär sein, weil dieser neben den ungeimpften auch die aus Verantwortung Geimpften betrifft und das sind in Summe dann 100 Prozent.

Peter Cermak, 1230 Wien

Aufgerufen am 02.11.2025 um 07:44 auf https://www.sn.at/leserforum/leserbrief/wo-bleibt-die-verantwortung-der-impfgegner-109248334

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