Bayrischer Enzian
Der Bayrische Enzian (Gentiana bavarica) gehört zur Pflanzenfamilie der Enziangewächse (Gentianaceae) und ist im Land Salzburg abseits des Flachgaues auf geeigneten Standorten im subalpinen und oberalpinen Raum nicht selten und damit auch im Nationalpark Hohe Tauern heimisch.
Beschreibung
Der Bayrische Enzian besitzt im Gegensatz zum noch häufiger vorkommenden Frühlings-Enzian (Gentiana verna) keine Blattrosette, sondern einen dicht dachziegelartig beblätterten Stängel (mit rundlichen und nicht zugespitzten Blättchen). Die Stängel sind einblütig, Die Krone ist leuchtend dunkelblau und besitzt oft einen weißlichen Schlund. Zwischen den Blütenzipfel finden sich jeweils kleine aufstehende Schlundzähne.
Die beiden heimischen Unterarten sind der
- Langstielige Bayrische Enzian (bis 10 cm hoch) und der
- Kurzzstielige Bayrische Enzian (bis 5 cm hoch), der nur in der alpinen Stufe und höher vorkommt und kleinen dichte Polster bildet, der Stängel der dicht gedrängten Blätter ist kaum sichtbar.
Vorkommen
Man findet ihn von der subalpinen bis zur subnivalen Stufe. Er gedeiht dabei von nassen Magerwiesen bis in Weiderasen an Bachrändern und Quellfluren, aber auch hochgelegen in alpinen Polsterfluren.
Quellen
- Fischer, Manfred A., Adler, Wolfgang: Oswald, Karl: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, 2005.
- Wittmann, Helmut; Siebenbrunner, Apollonia; Pilsl, Peter; Heiselmayer, Paul: Verbreitungsatlas der Salzburger Gefäßpflanzen in: Sauteria Schriftenreihe für Systematische Botanik, Floristik und Geobotanik, Band 2, 1987
- Helmut Hartl, Thomas Peer: Pflanzen, Nationalpark Hohe Tauern – Wissenschaftliche Schriften, Nationalparkrat, 5. Auflage (Matrei in Osttirol) 2005